
5G: Fast flächendeckend vorhanden

Es war ein weiter Weg von den ersten Versuchen der Telekommunikation bis zur faszinierenden Mobilfunkwelt, deren aktuelle Entwicklungsstufe kurz 5G genannt wird. Die Netzgebühren für den modernen Standard unterscheiden sich heute kaum noch vom Vorgängernetz 4G. Ein Nachteil ist, dass Nutzer den Mehrwert nur erkennen, wenn sie auch ein entsprechendes 5G-Endgerät verwenden. Lohnt sich diese Investition?
5.500 Jahre Fernmeldewesen
Heute feiert die UNO den „Tag des Fernmeldewesens“. Vermutlich hätte sich der Erfinder des Telefons, Philipp Reis, nie träumen lassen, dass dieser simple Apparat einmal so ein Tausendsassa wird, wie unsere Smartphones von heute. Einige mögen jetzt fragen, ob nicht Alexander Graham Bell der Erfinder des Telefons war. Nein, er meldete sein Produkt zwar 1876 zum Patent an, aber Reis konnte bereits 1861 ein funktionsfähiges Gerät präsentieren.
Diese Entwicklung war der Höhepunkt einer mehr als 5.000-jährigen Entwicklung des Fernmeldewesens. Über die Ursprünge der Telekommunikation berichten 5.500 Jahre alte Tonscherben, die in Griechenland ausgegraben wurden. Zu den ersten Nachrichtenübertragungstechniken der Menschheit gehörten:
- Rauchzeichen
- Feuersignale
- Trommelsignale
- Turmbläser
- Flaggen
Später überbrachten Boten und die Postkutsche gute und schlechte Nachrichten. Erst im 17. Jahrhundert gab es erste Versuche, die optische Telegrafie zu nutzen.
5G hebt die Kommunikation auf eine neue Stufe
Der Mobilfunk sorgte dafür, dass Telekommunikation von jedem Ort aus möglich wurde. Lästige Kabel sind nicht mehr notwendig, abgesehen vom Ladekabel für das Handy. Smartphones dienen heute nicht nur als Fernsprecher, sondern sind eine aus unserer Welt nicht mehr wegzudenkende Schaltzentrale unseres Lebens. Sie verbinden uns mit dem Internet, sorgen für unsere Information und Unterhaltung. Selbst die Steuerung von Haustechnik und Haushaltsgeräten erfolgt heute häufig über das Smartphone.
Mit dem ersten Telefon haben die modernen Geräte nicht mehr viel gemein. Immerhin: Telefonieren kann man mit einem iPhone noch. Ansonsten ist es ein moderner Minicomputer, für deren effiziente Nutzung immer schnellere Datennetze erforderlich sind. Dies beschleunigt die Entwicklung des Mobilfunknetzes, das nun schon in der fünften Generation verfügbar ist. Laut Bundesnetzagentur werden 92 Prozent der Fläche der Bundesrepublik durch mindestens einen Mobilfunkanbieter abgedeckt.
Vorzüge von 5G
Das 4G-Netz bleibt parallel zu 5G weiterhin in Betrieb, weshalb sich viele Nutzer fragen, warum sie unbedingt auf die neue Technologie umsteigen sollen. Ein Argument bieten die Netzbetreiber, die ein großes Interesse an der Amortisation ihrer hohen Investition haben. Um den Nutzern den Wechsel zum besseren Netz schmackhaft zu machen, kosten 5G-Leistungspakete häufig nicht mehr als 4G (LTE).
Das moderne Netz weist zahlreiche Vorzüge auf, die einen Wechsel rechtfertigen. Am gravierendsten ist die hohe Datenübertragungsrate von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Dies ist zehnmal mehr als beim vorherigen Standard LTE. Streaming, Gaming und andere Übertragungen lassen sich in Echtzeit genießen. Der Standard eignet sich zudem für komplexe Netzwerke, etwa für das autonome Fahren. Die Telemedizin und das Smarthome sind weitere Anwendungsbereiche.
Benötige ich 5G?
Wer gerne spielt oder streamt, erhält durch die schnellere Datenübertragung ein viel flüssigeres Nutzererlebnis. Endlich ist es möglich, Unterhaltung in Echtzeit zu genießen. Nützlich ist es zudem für all jene, die smarte Lösungen im Haus oder in der Industrie nutzen. Wer sein Handy nur zum Telefonieren nutzt, muss hingegen nicht unbedingt wechseln.
Wichtig ist, dass Nutzer für den neuen Standard bei ihrem Anbieter ein ausreichendes Datenvolumen bestellen. Die Unternehmen bieten verschiedene Leistungspakete an, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kunden orientieren. Dabei ist der Datenverbrauch auf 5G nicht höher als über LTE. Das bessere Netz sorgt nur für schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten und dadurch für eine bessere Qualität. Dies animiert möglicherweise zu einem höheren Konsum. Einige Faustregeln:
- HD-Streaming benötigt zwei bis drei Gigabyte pro Stunde
- 4K- oder 8K-Videostreaming kann bis zu 40 Gigabyte pro Stunde erfordern
- Das Surfen in den sozialen Netzwerken erfordert etwa 156 Megabyte pro Stunde
Nutzer, die viel im mobilen Netz agieren, finden bei den Netzbetreibern Tarife mit einem unbegrenzten Datenvolumen. Bei der Planung des Datenvolumens sollten Nutzer bedenken, dass das Nachbuchen von Datenvolumen häufig teurer als der Paketpreis ist.
Höhere Anforderungen an die Technik für 5G
Für die Nutzung des modernen Mobilfunkstandards ist ein entsprechendes Smartphone notwendig. Ältere Geräte sind meistens nicht kompatibel. Wer unbedingt ein modernes Markengerät besitzen möchte, findet bei den Mobilfunkanbietern Handyverträge mit einem Smartphone. Der Vorteil besteht darin, dass der Preis für das Gerät vom Anbieter subventioniert wird und eine Ratenzahlung über die gesamte Vertragslaufzeit erfolgt. Es entfällt die einmalige, hohe Investition.
Alternativ gibt es preiswerte Smartphones aus Asien. Die Hersteller bieten schon für 99 Euro gut ausgestattete Geräte ab. Sie reichen zwar nicht an den Standard von Apple und Samsung heran, bieten jedoch eine für den Alltag häufig ausreichende Leistung. Übrigens, das alte Handy gehört ins Recycling. Das Gerät enthält zahlreiche seltene Rohstoffe, die wiederverwertet werden können. Handys haben deshalb auch nichts in einer Schublade zu Hause zu suchen. 195 Millionen Altgeräte sollen in deutschen Wohnungen gehortet werden. Sie fehlen als Rohstoffquelle für die Geräte der nächsten Generation.
5G ist nicht das Ende der Geschichte des Fernmeldewesens
Dieser Artikel erscheint zum Internationalen Tag des Fernmeldewesens. Nachrichten auszutauschen, ist eines der ältesten Bedürfnisse der Menschheit. Über Jahrtausende gab es nur selten eine Innovation. Umso erstaunlicher war die Entwicklung in den vergangenen 100 Jahren. Wahrscheinlich wird die Geschichte des kommenden Jahrhunderts nicht minder spannend. 6G steht schon in den Startlöchern. Es soll ab 2030 eingeführt werden.
Der Standard soll 5G nicht ersetzen, sondern der vernetzten Industrie neue Impulse geben. Das Internet der Dinge soll effizienter werden, weil die deutlich schnelle Datenübertragungsgeschwindigkeit eine bessere Verbindung zwischen zahlreichen Geräten und Anlagen ermöglicht. Neue und effizientere Anwendungsmöglichkeiten entstehen auch für den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Virtual Reality.
Die Geschichte des Fernmeldewesens ist noch lange nicht zu Ende erzählt.
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.
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