
Alkohol ist kein Sanitäter in der Not

Ältere Leser erinnern sich vielleicht noch an den Hit mit einem ähnlichen Titel von Herbert Grönemeyer. Kurzfristig stimmt dies vielleicht, aber langfristig sorgt Alkohol für schwere Erkrankungen. Eine davon ist Demenz.
Wenn der Mensch verschwindet
Demenz ist eine heimtückische Krankheit, die das Leben des Betroffenen und dessen Umgebung stark verändert. Die Erkrankung äußert sich im Verlust von kognitiven, emotionalen und sozialen Funktionen. Die Person verliert also allmählich das, was sie zu einem Menschen macht. Meistens liegt die Ursache in einer chronischen oder fortschreitenden Erkrankung des Gehirns.
Erste Anzeichen der Erkrankung sind häufig Einschränkungen der Gedächtnisleistung. Später lassen das Orientierungsvermögen und andere kognitive Fähigkeiten nach. Später verliert der Patient sein Langzeitgedächtnis und die in ihm gespeicherten erlernten Fähigkeiten.
Alkohol als eine Ursache der Demenz
Demenz entsteht zumindest teilweise durch eine negative Lebensführung. Ein Element ist dabei der übermäßige Alkoholkonsum. Jeder Rausch kann eine spätere Demenz begünstigen. Mediziner warnen, dass mehr als die Hälfte aller Demenzerkrankungen vor dem 65. Lebensjahr Menschen mit einem Alkoholproblem betreffen. Untersuchungen haben ergeben, dass der Missbrauch der Substanz das Demenzrisiko vervierfacht.
Das Gefährliche an der Krankheit ist, dass sie normalerweise erst nach Jahrzehnten auftritt. Wer heute regelmäßig ins Glas schaut, wird die Auswirkungen nicht sofort spüren. Es gibt keinen Warnmechanismus. Deshalb ist es empfehlenswert, verantwortungsvoll mit dem Konsum von Alkohol umzugehen. Gegen ein Bierchen oder ein Glas Wein ist generell nichts einzuwenden.
Party lieber ohne Vollrausch
Bei einer Feier am Wochenende oder einem Betriebsfest fließt nicht selten auch der Alkohol in Strömen. Die Einzelveranstaltung ist dabei, vom brummenden Schädel am Morgen abgesehen, für das Gehirn ungefährlich. Erst ein regelmäßiger Alkoholkonsum über mehrere Jahre führt zu einer Demenz. Jeder Vollrausch trägt zur Schädigung des Gehirns bei. Unser Nervenzentrum ist jedoch in der Lage, einige unserer Fehltritte zu reparieren.
Ob eine Erholung des Gehirns möglich ist, hängt von der eingetretenen Schädigung ab. Da die Auswirkungen häufig erst Jahrzehnte später eintreten, sollten wir auf die Austestung unserer Grenzen verzichten. Wenn wir später feststellen, dass uns langsam unser Leben entgleitet, war es zu viel. Zudem kann Alkohol weitere unangenehme Folgen bewirken:
- Leberschäden
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- einige Krebsarten
- Depressionen und Angststörungen
Positive Effekte gibt es, aber die Risiken überwiegen
Der mäßige Genuss von Alkohol kann jedoch auch positiv auf die Gesundheit wirken. So haben Studien gezeigt, dass die Mortalität bei einer koronaren Herzkrankheit abnimmt. Zudem soll ein gelegentliches Gläschen die Zufriedenheit fördern und Krankheiten wie Bluthochdruck oder Adipositas reduzieren. Insgesamt bemängeln Wissenschaftler, dass sich die meisten Studien auf Männer konzentrieren und die Datenlage für Frauen zu gering ist.
Die Untersuchungen kommen jedoch zum Schluss, dass auch ein mäßiger Alkoholkonsum zu Erkrankungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Entwicklung verschiedener Krebsarten führen kann. Nicht zuletzt besteht die Gefahr, dass aus dem Gewohnheitstrinken eine Abhängigkeit wird.
Alkoholkonsum im Alter reduzieren
Besonders gefährdet sind Kinder und Senioren. Kinder sollten bis zur vollen Ausbildung des Gehirns möglichst keinen Alkohol trinken. Idealerweise warten die Sprösslinge bis zu ihrem 20. Lebensjahr. Wie gerade beschrieben, besteht jedoch auch nach diesem Alter die Gefahr einer Hirnschädigung.
Viele Menschen unterschätzen die besondere Gefahr für ältere Personen, die älter als 65 Jahre alt sind. Neurologen warnen davor, dass Alkohol bei Senioren die Alterung des Gehirns beschleunigt und damit das Risiko der Ausbildung einer Demenz erhöht. Dr. Richard Restak von der American Neuropsychiatric Association empfiehlt Senioren, den Alkoholkonsum langsam zu reduzieren und spätestens mit 70 Jahren abstinent zu leben.
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.
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