Biere: Zwei der weltbesten kommen aus Deutschland
Die Deutschen sind stolz auf ihre Biere. Zwar ging der Pro-Kopf-Genuss in den letzten Jahren zurück, liegt jedoch immer noch bei 88 Litern. Im weltweiten Vergleich schneiden häufig andere Biere besser ab. Selbst bei so berühmten Sorten wie dem Altbier geht der World Beer Award nicht in das „Land der Dichter und Denker“. Trotzdem konnten sich deutsche Brauereien über zwei Siege freuen.
Welche Biere sind die besten?
Auskunft gibt der World Beer Award, der Teil der World Drinks Awards ist. Neben dem Lieblingsgetränk der Deutschen testen die Experten auch Spirituosen und Weine. Der Test der Biere erfolgt in zwei Kategorien, dem Geschmack und dem Design. So lernen wir, dass das geschmacklich beste Schwarzbier aus Kambodscha kommt. „Dragon“ gehört zu den milden, dunklen Bieren. Das Getränk enthält sechs Prozent Alkohol.
Die dunklen Biere unterteilen sich in acht Kategorien, in denen meistens kein deutsches Produkt zu finden ist. Unter den Altbieren konnte sich das Diebels Alt einen Silber-Award sichern. Der Sieger kommt aus Brasilien. Die Brauerei Walfänger ist stolz auf ihre Biere nach deutscher Brauart. Nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe kommen in die Flaschen. Somit gewinnt mit dem „Walfänger Sebastian“ immerhin ein Getränk, dass das deutsche Reinheitsgebot erfüllt.
Herbes Bier aus dem Norden
Wer ein herbes Blondes mag, findet im Norden Deutschlands ansprechende Angebote. Neben den herkömmlichen Bieren wie dem Urtyp braut Sankt Paulis Brauerei Astra auch handgemachte Biere. „Fichten Fiete“ bietet das Unternehmen auf seiner Webseite zwar nicht mehr an, aber das Getränk erhielt 2024 einen Gold-Award in der Kategorie „Flavoured – Herb & Spice“.
In dieser Rubrik befinden sich auch Radler, die nicht sehr herb sind. Zu den exotischen Geschmackstypen aus Deutschland gehört das Kräuter-Radler von Feldschlößchen, das den die Aromen von Holunderblüte und Alm-Kräutern vereint. Schöfferhofer überzeugt mit einem „Watermelon-Mint“-Mix. Der Gaumen wird von einer aufregenden Kombination aus bitteren, süßen und sauren Noten umschmeichelt.
Der Sieg in der Kategorie „Flavoured – Herb & Spice“ geht jedoch an das japanische „Spring Valley Daydream“. Leider liegen zum Geschmack keine weiteren Informationen vor. Das Geheimnis lässt sich jedoch während der nächste Japan-Reise lüften.
Rauchiges aus Kanada
Das beste Rauchbier kommt laut den Testern aus dem hohen Norden Amerikas. Schade ist, dass die Amsterdam Brewery in Toronto dieses Getränk aktuell nicht führt. Deutsche Brauereien stellen ebenfalls Rauchbiere her. Den Landes-Award gewann das Greif Bräu, das einen dezenten, milden Rauchgeschmack aufweist.
IPA – India Pale Ale
Die Idee zu dieser Sorte hatte der Legende nach praktische Gründe. In der Kolonialzeit wollten die in der Ferne stationierten Soldaten gern heimisches Bier trinken. Die Lieferung erfolgte damals mit dem Schiff. Der lange Transportweg erforderte es, das Produkt gut zu konservieren. Dies erreichten die Braumeister durch einen besonderen Brauprozess. Dieser sorgt für einen höheren Alkoholgehalt von acht bis neun Prozent. Die Soldaten verdünnten das Bier damals mit Wasser. Ob diese Legende stimmt, ist umstritten. Fakt ist, dass das kühle Blonde doppelt gehopft in die Flasche kommt und seinen Ursprung in Großbritannien hat.
Der World Beer Award in dieser Kategorie geht jedoch an die Brauerei Myoko Kogen Beer in Japan, das im traditionellen „English Style“ in die Flasche kommt. Der beste „American Style“ kommt auch nicht aus den USA, sondern aus Deutschland. „Meisel & Friends West Coast“ überzeugte am meisten. Fünf weitere deutsche Biere erhielten in dieser Kategorie ebenfalls Gold.
Die besten Lagerbiere
Zu den Lagerbieren gehört auch das Pilsener. Das beste Getränk dieser Brauart kommt jedoch weder aus Tschechien noch aus Deutschland. Den Award räumt das Perlenbacher aus Frankreich ab. Der deutsche Landessieg geht an das Karlsberg Urpils. Unter den 18 deutschen Gold-Award-Gewinnern befinden sich auch viele Bockbiere.
Das beste Lager heißt „1906 – Black Coupage“ wird in der Brauerei Hijos de Rivera in Spanien gebraut. Durch eine spezielle Malzmischung entsteht ein Geschmack aus Kaffee und Lakritz. Der verwendete Hopfen wächst in der bayerischen Hallertau. Er trifft auf Wasser aus A Coruna. In Deutschland gewann erneut die Brauerei Karlsberg. Das „Starke Bock“ ist das ideale Getränk für den Winter.
Und wo bleiben die Brauereien des Bierweltmeisters Tschechien? Aus diesem Land stammt das beste Dark Lager. Gebraut wird es in der Bernard Familienbrauerei in Rajhrad, südlich von Brünn.
Zwei World Awards gehen an deutsche Biere
Es lohnt sich, während einer Reise die lokalen Getränke zu probieren. Gute Biere gibt es überall auf der Welt. Sie gehören wie der Wein zur nationalen Identität der Völker. Die Deutschen sind auf ihren Braukunst sehr beliebt. Wie wir in diesem Artikel lernten, beachten das deutsche Reinheitsgebot von 1506 sogar Brauereien in Brasilien. Bleibt die Frage, ob sich Hersteller aus Deutschland auch in World Awards sichern konnten. Die Antwort lautet ja.
Der Sieg unter den Weizenbieren kommt dabei wenig überraschend, oder? „Weihenstephan dunkel“ kommt aus Bayern und bestätigt die außergewöhnliche Braukunst im Süden Deutschlands. Das beste Stout & Porter stammt ebenfalls aus dem Freistaat. In dieser Kategorie gewann das „Weiherer Zapfenduster“ aus dem Bamberger Land. Die fränkisch-brasilianische Gemeinschaftssud überzeugt durch seine Vollmundigkeit und Noten aus Schokolade und Kaffee.
Bier weist also eine große Geschmacksvielfalt auf. Es lohnt sich, eine Reise in die Welt der Hopfen- und Malzgetränke zu unternehmen.
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