Tropanalkaloide: Die Gesundheitsgefahr im Kräutertee

Tropanalkaloide sollten nicht im Tee einhalten sein - Bild: Rike / pixelio.de

Kräutertee gehört zweifellos zu den gesündesten Getränken. Gefahren für die Gesundheit des Konsumenten können Tropanalkaloide auslösen. Sie können bei der Ernte versehentlich mit erntet werden.

Wenn Bio nicht mehr ganz so gesund ist

Keo ist eine hochwertige Teemarke, die in der Gastronomie häufig zum Einsatz kommt. Zu den beliebtesten Sorten gehört der Pfefferminztee, von dem vor wenigen Tagen einige Chargen zurückgerufen werden mussten. Im Tee wurden zu hohe Mengen an Tropanalkaloiden gefunden. Für einige Konsumenten dürfte diese Nachricht beunruhigend sein, denn normalerweise gelten Bio-Lebensmittel als gesundheitlich unbedenklich.

Generell trifft diese Vermutung auch auf die meisten Lebensmittel zu. Durch die Vermeidung von belastenden Düngemitteln und Pestiziden sind die Bio-Produkte durch weniger Schadstoffe belastet. Sie belasten unseren Körper weniger mit Giften als konventionelle Lebensmittel. Die gestiegene Nachfrage nach diesen gesünderen Produkten ist deshalb berechtigt.

Woher kommen die Tropanalkaloide?

Tropanalkaloide sind Substanzen, die in Unkräutern vorkommen. Hauptsächlich sind Hirse und Buchweizen betroffen. Bereits in einer geringen Dosis können die Substanzen zu Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Bei Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen können Tropanalkaloide Beschwerden verursachen. 

Die Substanzen werden erfolgreich in der Arzneimittelindustrie verwendet, sind jedoch in Lebensmitteln unerwünscht. Entsprechend streng sind die Grenzwerte, die die Industrie einhalten muss. Zwei Substanzen stehen dabei besonders im Fokus. 

Atropin kommt in der Augenheilkunde zur Pupillenerweiterung zum Einsatz, führt jedoch in Lebensmitteln zu Verstopfungen, Übelkeit, einem trockenen Mund, Problemen beim Harnlassen und Herzrhytmusstörungen. 

Scopolamin wird ebenfalls zur Pupillenerweiterung eingesetzt. Daneben wirkt es gegen die Symptome der Reisekrankheit. Zu den Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Benommenheit, Sehstörungen und ein trockener Mund. In seltenen Fällen entstehen Halluzinationen. In Lateinamerika wird die Substanz als Droge verkauft.

Maßnahmen der Lebensmittelindustrie, um Tropanalkaloide niedrig zu halten

Bei der Verarbeitung von Getreide oder Tee muss die Industrie Maßnahmen einleiten, um den Anteil an Tropanalkaloiden niedrig zu halten. Einerseits kann sie mit einer sicheren Erntetechnik vermeiden, dass sich zu viele fremde Pflanzenteile im Erntegut befinden. Zum anderen muss verhindert werden, dass die Säfte der Fremdpflanzen mit dem Getreide oder dem Tee eine Verbindung eingehen. 

Zudem werden die Lebensmittel nach der Ernte sorgfältig gereinigt und regelmäßig im Labor untersucht. Letztlich beweist auch der oben genannte Rückruf, dass die Lebensmittelkontrollen in Deutschland hervorragend funktionieren. Selbst wenn einmal bedenkliche Chargen in den Handel oder die Gastronomie gelangen, wird schnell gehandelt, wenn die Sicherheit des Lebensmittels nicht gegeben ist.

Ist das Risikopotenzial im Bio-Tee höher?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Eine wichtige Rolle spielen die Herbizide, die im Ökoeinsatz nicht zum Einsatz kommen. Dies hat zunächst einen Vorteil, denn Herbizide können Atemwegsprobleme, Hautirritationen und hormonelle Störungen hervorrufen.  Sie vernichten jedoch Unkraut, dessen Tropanalkaloide theoretisch den Bio-Tee beeinträchtigen können.

Studien haben in Tees entsprechende Kombinationen festgestellt. Davon waren jedoch nicht nur Bio-, sondern auch herkömmliche Teesorten betroffen. Eine Verunreinigung kommt jedoch kaum vor, weil die Hersteller mit Fotoauslesezellen und speziellen Siebanlagen für eine hohe Lebensmittelsicherheit sorgen. Gemeinsam mit Lebensmittelüberwachsen sorgen sie so, dass wir auch in Zukunft einen gesunden Kräutertee genießen können. 

Titelbild: Rike / pixelio.de

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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