Einreise in die USA: Manchmal wird sie zur Lotterie

Einreise in die USA - Bild: Carl-Ernst Stahnke / pixelio.de

Eine Reise in die Vereinigten Staaten ist der Traum vieler Europäer. Zuletzt häufen sich jedoch die Meldungen über Probleme bei der Einreise in die USA.

Die Trump-Administration hat die Regeln verschärft

Die seit Anfang des Jahres im Amt befindliche Regierung setzt nicht nur im Handel auf eine stärkere Abgrenzung zu anderen Ländern. Auch die Sicherung der Grenzen wurde deutlich verschärft. Dies ist das Recht eines Staates und sollte uns deshalb nicht weiter beschäftigen. 

Die USA sind für viele Europäer ein Vorbild für ein freies Leben. Für die Deutschen sind die Vereinigten Staaten das Land, das uns die Demokratie gebracht hat. Es wundert daher nicht, dass viele Menschen davon träumen, einmal die Weltstadt New York, die magische Metropole Las Vegas oder die Traumstrände von Las Vegas zu besuchen.

Relativ einfache Bestimmungen für die Einreise in die USA

Auf dem Papier ist die Einreise in die USA recht unkompliziert. Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsbürger können am US-Visa Waiver Program teilnehmen. Es ermöglicht die visafreie Einreise in die USA, sofern die Antragsteller über einen elektronischen Reisepass (Pass mit Chip) und eine elektronische Einreisegenehmigung (ESTA) verfügen. Das Verfahren hat sich bewährt, auch wenn es aktuell auf dem Prüfstand durch die Regierung steht. 

Die Berechtigung gilt für zwei Jahre. Ein Aufenthalt darf höchstens 90 Tage dauern. Danach müssen die Inhaber von ESTA ausreisen, können aber innerhalb der zweijährigen Gültigkeit jederzeit wieder einreisen. Inhaber eines vorläufigen Reisepasses oder eines Kinderpasses können am Programm nicht teilnehmen und müssen ein Visum beantragen. 

ESTA soll spätestens 72 Stunden vor der beabsichtigten Einreise in die USA beantragt werden. Da es nicht sicher ist, dass der Antrag genehmigt wird, ist es jedoch besser, mit dem Verfahren zeitiger zu beginnen. Nach einem abgelehnten ESTA-Antrag bleibt Reisenden nämlich noch die Option, ein Visum beim für den Wohnort zuständigen Konsulat zu beantragen. 

Lotterie bei der Einreise in die USA

Für die meisten Deutschen, Österreicher und Schweizer ist ESTA eine sichere Möglichkeit, um sich den Traum von einer Reise durch die Vereinigten Staaten zu ermöglichen. Allerdings ist diese Genehmigung keine Garantie für die Einreise in die USA, wie die Zoll- und Grenzschutzbehörde mitteilt

Die Entscheidung über die Einreise wird von den Beamten an der Grenze getroffen. Sie haben die Befugnis, Besucher zurückzuweisen und abzuschieben. ESTA beinhaltet keinen Rechtsanspruch auf die Einreise in die USA. Wer sichergehen möchte, beantragt lieber ein Visum.

Statt USA Japan

In letzter Zeit gab es zahlreiche Berichte über Zurückweisungen bei der Einreise in die USA. Die Gründe sind vielfältig und manchmal wissen die Betroffenen nicht, warum ihnen der Aufenthalt in den USA verwehrt wurde. Möglicherweise agieren einige Beamte übertrieben streng, weil sie durch die Anweisungen aus dem Weißen Haus verunsichert sind. 

Kürzlich traf es zwei junge Frauen, die sich nach dem bestandenen Abitur auf einer Weltreise befanden. Nach Thailand und Neuseeland planten sie einen Aufenthalt auf Hawaii. Um zeitlich flexibel zu bleiben, verzichteten die beiden Frauen darauf, für alle Übernachtungen vorab Unterkünfte zu buchen. Sie wurde ihnen zum Verhängnis. 

Die Grenzbeamten warfen den Touristinnen vor, sich eine Unterkunft im Gegenzug für illegale Arbeitsleistungen besorgen zu wollen. Wie die Grenzschützer auf diese Idee kamen, ist unbekannt. Die beiden Teenager (18 und 19 Jahre) wurden eine Nacht in Honolulu in Gewahrsam genommen und am folgenden Tag nach Japan abgeschoben. 

Glück im Unglück bei der Einreise in die USA

Die beiden Frauen sind nicht die einzigen deutschen Touristen, die das neue Grenzregime der USA am eigenen Leib erleben mussten. Dabei sind die Fälle höchst unterschiedlich.

Eine 29-jährige deutsche Tätowiererin reiste von Mexiko aus in die Vereinigten Staaten ein. Sie soll ein Tätowierbesteck mit sich geführt haben. Die Behörden sahen dies als Beweis, dass die Frau in den USA eine Tätigkeit ohne Arbeitserlaubnis ausüben wollte. Sicherlich kann man dieser Argumentation noch folgen, warum die Frau dann jedoch sechs Wochen lang in Abschiebehaft genommen wurde, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Die Behauptung der Deutschen, sie habe neun Tage in Einzelhaft zugebracht, wiesen die US-Behörden zurück.

Kalte Dusche und mangelhafte Englischkenntnisse

Auch Green-Card-Inhaber sind nicht sicher. Ein 34-jähriger Deutscher wurde bei der Einreise in die USA in New York festgenommen und in ein Gefängnis gebracht. Dabei soll er ausgezogen und von zwei Gefängniswärtern unter eine kalte Dusche gezwungen worden sein. 

Mangelhafte Englischkenntnisse enden in den USA ebenfalls schnell im Gefängnis. Ein Deutscher unternahm von den USA aus eine Kurzreise nach Mexiko. Bei der Wiedereinreise zeigte er sein gültiges ESTA vor und wurde von den Beamten befragt. Leider beherrschte der Deutsche die englische Sprache nicht ausreichend und antwortete auf eine Frage fälschlicherweise, er wohne in Las Vegas. Das reichte für zwei Wochen Haft in den USA und die anschließende Abschiebung.

Fazit: Probleme bei der Einreise in die USA sind Einzelfälle

Generell ist die Einreise in die USA über ESTA unkompliziert. Es ist jedoch sinnvoll, sich genau über die Einreise- und Zollbestimmungen zu informieren. Seitdem die Trump-Administration die Regeln an der Grenze verschärft hat, scheinen die Grenzbeamten weniger nachsichtig zu sein. Teilweise scheinen die Maßnahmen unangemessen zu sein. 

Achte bei der Einreise in die USA darauf, die Regeln akribisch zu befolgen. Sei kooperativ gegenüber den Beamten. Das schützt zwar nicht vollends vor bösen Überraschungen, aber vermeidet möglicherweise unschöne Erlebnisse. Abstand musst Du von einer Reise in die Vereinigten Staaten wohl eher nicht nehmen. Die Mehrheit der Touristen reist problemlos ein und auch wieder aus.

Titelbild: Carl-Ernst Stahnke  / pixelio.de

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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