Die elf höchsten Wolkenkratzer der Welt

Skyline von Dubai, in der Mitte der Wolkenkratzer Burj Khalifa


Städte ziehen zahlreiche Menschen an. Dies konfrontierte die Kommunen damit, genügend Wohn- und Büroraum zu schaffen. Die begrenzte Fläche macht es nötig, in die Höhe zu bauen. Hochhäuser gibt es bereits seit mehr als 100 Jahren. Zu den kühnsten Projekten von Architekten gehören die Wolkenkratzer. Aktuell gibt es elf solcher Gebäude, die über 500 Meter hoch sind.


Spektakuläre Bauten als Prestigeobjekte

Hochhäuser gibt es überall auf der Welt. Um Platz zu sparen, entstanden in zahlreichen Städten Siedlungen, mit hohen Wohngebäuden. Eine einheitliche Definition für Hochhäuser existiert übrigens nicht. In Deutschland zählen darunter Gebäude, eine Höhe von über 22 Metern aufweisen. Die Wiener Bauordnung verlangt dagegen mehr als 35 Meter, damit es sich um ein Hochhaus handelt.

Diese Bauwerke sparen nicht nur kostbare Flächen ein, sondern dienen zudem der Repräsentation. Zum einen profitiert von einem derartigen Bau der Architekt, denn ein hohes Gebäude erfordert eine besondere Statik. Der Standort erhält eine neue Sehenswürdigkeit, die Touristen anzieht. Neben dem Nutzen steigern vor allem Wolkenkratzer für Prestige des Eigentümers. Dies ist wohl der Grund, weshalb immer kühnere Projekte entstanden.


China als Paradies für Wohn- und Bürotürme


Als Wolkenkratzer gelten Gebäude, die mindestens 150 Meter hoch sind. Davon existieren auf der Erde über 2.000 Bauwerke. Berücksichtigung fanden in dieser Zählung nur Wohn- und Geschäftshäuser. Türme fallen nicht unter die Bezeichnung Wolkenkratzer. Die meisten derartigen Gebäude besitzt China. Deutschland liegt in dieser Statistik auf Platz 26.


Dies sind die elf höchsten Wolkenkratzer der Welt


Platz 11: Taipei 101 (508 Meter) in Taipeh, Taiwan – der älteste Wolkenkratzer über 500 Meter

Bei seiner Einweihung im Jahr 2004 war der Büroturm in Taipeh das höchste Gebäude der Welt. Zwar nahm der Willis Tower in Chicago diese Bezeichnung für sich ebenfalls in Anspruch, er erreichte seine Höhe von 527 Metern jedoch nur durch seine Antennen. Das Markante am Taipeh 101 ist seine an Pagoden erinnernde Bauform. Neben Büroräumen befindet sich im Wolkenkratzer ein Hotel. Das Deutsche Institut Taipei mietete sich ebenfalls im Gebäude ein. Es dient als Auslandsvertretung in Taiwan. Eine Botschaft gibt es in Taiwan aus Rücksicht auf die Volksrepublik China nicht.

Das Hochhaus befindet sind in Taiwans Hauptstadt Taipei, die in einer seismisch sehr aktiven Zone liegt. Dies lässt erahnen, wie tollkühn das Bauvorhaben war. Um die Erschütterungen abzufedern, befindet sich im Intern zwischen der 88. und 92. Etage eine vergoldete Stahlkugel, die ein Gewicht von 660 Tonnen aufweist. Ölhydraulische Dämpfungselemente wirken den Schwankungen des Taipei 101 entgegen. Diese Konstruktion schützt das Gebäude auch vor schweren Wirbelstürmen, welche die Insel regelmäßig heimsuchen. Am 3. April 2024 ereignete sich 129 Kilometer entfernt ein Erdbeben der Stärke 7,4, bei welchem der Büroturm unbeschädigt bliebt.

Für Besucher ist besonders die 91. Etage interessant. Hier bietet eine Aussichtsplattform ein wundervolles Panorama. Die Öffnungszeiten hängen vom Wetter ab, denn bei zu viel Wind ist ein Besuch zu gefährlich. Die Gäste fahren mit einem Lift direkt aus dem am Fuße des Gebäudes befindlichen Einkaufszentrum bis in den 89. Stock. Für die letzten zwei Etagen müssen sie die Treppe nehmen. Das Einkaufszentrum im Fuß des Turms ist übrigens das größte des Landes. Die Aufzüge waren bis 2013 die schnellsten der Welt.


Platz 10: China Zun Tower in Peking (528 Meter)

Die Einweihung des Wolkenkratzers erfolgte 2018. Er besitzt 109 Stockwerke. Das Hochhaus kennzeichnet eine Mischnutzung. Neben Büros besteht das Gebäude aus Luxuswohnungen und einem Hotel. In 524 Metern Höhe befindet sich ein Dachgarten. Bauchschmerzen bereitete der Bau den Sicherheitsbehörden. Die Asia Times berichtete vor der Eröffnung von einer möglichen Enteignung der obersten drei Etagen. Sie sollen dafür geeignet sein, das gesamte Regierungsviertel einzusehen. Zudem könnten Agenten mit der entsprechenden Technik die Kommunikation abhören. Ob die Sicherheitsbehörden tatsächlich eingezogen sind, ist unbekannt.

Offiziell heißt der Wolkenkratzer CITIC Tower und beherbergt unter anderem die gleichnamige Bank. Auf die geschwungene Bauform bezieht sich der Begriff „Zun“. Sie ähnelt einem Vasengefäß aus der Bronzezeit, das der Namensgeber ist. Für den Entwurf war das US-Architekturbüro Kohn Pedersen Fox zuständig. Das Bauwerk erhebt sich in der Nähe der U-Bahn-Station „Jintaixizhano“ im Stadtteil Chaoyang.


Platz 8: Tjanjin Chow Tai Fook Binhai Center (530 Meter) in Tjanjin, China

Das ebenfalls von einem US-Architekturbüro designte Gebäude ist eines von zwei Hochhäusern, das 530 Meter hoch ist. Die Fertigstellung erfolgte 2019. Das auch CTF Finance Center genannte Bauwerk steht im Technologie-Entwicklungs-Areal am Rande der Stadt. Es verfügt über 97 Etagen. Für die Stabilität der Glasfassade des Hochhauses sorgen acht mächtige Säulen. Gleichzeitig dienen sie der Erdbebensicherheit. Neben Hotel-Suiten und Büros verfügt der Turm über rund 300 Apartments.

Das CTF Finance Center ist nur das zweithöchste Gebäude in Tjanjin. Überragt wird es vom 597 Meter hohen Goldin Finance 117. Das Projekt wurde 2015 eingestellt. Seither gilt der Turm als die höchste Bauruine der Welt.


Platz 8: Guangzhou CTF Finance Center (530 Meter), China

Der vom Architekturbüro Kohn Pedersen Fox entworfene Bau erlebte seine Eröffnung 2016. Das Bürogebäude beherbergt auch ein Hotel. Im Keller befindet sich ein Einkaufszentrum. Durch seine Nachbarschaft zum 439 Meter hohen Guangzhou International Finance Center trägt das Gebäude die Bezeichnung „East Tower“. Die Aufzüge erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 21 Metern pro Sekunde und sind damit die schnellsten der Welt.

Vier Ebenen mit Stahlauslegern und sechs Mega-Stützen sorgen für eine Stabilität, die deutlich über den chinesischen Erdbebennormen liegt. Der Wolkenkratzer verfügt über einige klimafreundliche Details. So ließen die Architekten nicht reflektierendes Glas verbauen, das die Bauvorschriften der Stadt Guangzhou jedoch ohnehin verlangten. Ferner verfügt der Turm über effiziente Kältemaschinen und Solarmodule. Das CTF Finance Center befindet sich im östlichen Teil der Guangzhou, nicht weit vom Perlfluss entfernt. Die U-Bahn garantiert eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.


Platz 7: One World Trade Center in New York, USA (541 Meter) – der höchste Wolkenkratzer der westlichen Welt

Früher standen die größten Häuser des Globus in der westlichen Hemisphäre. Sie repräsentierten den Wohlstand, den vor allem die US-Amerikaner gern zeigten. Die Zeiten haben sich geändert, denn heute steht der höchste Wolkenkratzer der westlichen Welt nur noch auf Platz sieben. Der Standort des One World Trade Center in New York City liegt am Ground Zero. Dies ist jener Platz, dem islamistische Terroristen am 11. September 2001 das alte World Trade Center zerstörten. Die Einweihung des neuen Hauses erfolgte am 3. November 2014.

Beim Design orientierte sich der Architekt David Childes an den alten Zwillingstürmen und setzte bewusst die Tradition dieses Ortes fort. Die Höhe von 1776 Fuß soll an die Geburtsstunde der USA erinnern. Aus dem Jahr 1776 stammt die Gründungsurkunde des Landes. Das Gebäude besteht aus einem 60 Meter hohen Sockel, über dem sich der eigentliche Büroturm erhebt. Den unteren Teil des Bauwerkes konzipierte Childs „bombensicher“. Der Wolkenkratzer steht nur acht Meter von einer Straße entfernt. Die New Yorker Stadtverwaltung äußerte deshalb Sicherheitsbedenken, wenn es einen Anschlag mit einer Autobombe geben sollte. Zudem schenkte der Architekt nach den tragischen Erfahrungen von 9/11 dem Brandschutz deutlich mehr Aufmerksamkeit.

In den oberen Etagen befinden sich eine Aussichtsplatzform und ein Restaurant. Zudem beherbergt das Hochhaus die Sendeanlagen der ortsansässigen Radio- und Fernsehstationen. Das One World Trade Center verfügt über 105 Etagen. Zudem existieren fünf Untergeschosse mit einer Einkaufspassage und einer U-Bahn-Station.


Platz 6: Lotte World Tower in Seoul, Südkorea (555 Meter)

Der Büroturm wurde von einem der renommiertesten Architekturbüros der Welt entworfen, Kohn Petersen Fox. Er steht im Stadtteil Sincheong-dong, in dem ein großer Teil der Olympischen Sommerspiele von 1988 standfand. Der am 3. April 2017 eröffnete Lotte World Tower gilt mit 123 Stockwerken als höchstes Gebäude in den OECD-Staaten. Die Architekten gestalteten es so, dass es einem Erdbeben der Stärke neun sowie Windspitzen von 80 Metern pro Sekunde standhält.

In den Obergeschossen entstand Seoul Sky. Die Erlebniswelt bietet Besuchern mit einem Café, der Himmelsterrasse, einer Lounge, einer Premium-Lounge-Bar sowie einem Souvenirshop einen kurzweiligen Aufenthalt. Zudem beherbergt das Gebäude eine Sternwarte, deren Besuch ein Eintrittsgeld kostet. Zu den wichtigsten Mietern gehört das Signiel Seoul Hotel, dessen Gästezimmer in den Etagen 87 bis 101 liegen. In den darunter liegenden Stockwerken sporgen ein Spa, ein Hallenbad und weitere Annehmlichkeiten für eine angenehme Freizeitgestaltung. Neben einem koreanischen gibt es ein französisches Restaurant, das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. In den unteren Etagen empfangen Banken und Geschäfte ihre Kunden. Neben einem Einkaufszentrum steht den Besuchern auch ein Kinokomplex zur Verfügung.

In die Schlagzeilen geriet der Lotte World Tower 2023, als ein 24-jähriger Brite illegal den Turm bestieg. Er kam immerhin bis in die 73. Etage, bevor ihn der Wartungsdienst des Hauses stoppte. Es war in der Vergangenheit jedoch nicht der einzige Wolkenkratzer, der Fassadenkletterer anzog.


Platz 5: Ping An International Finance Center in Shenzhen, China (599 Meter)

Auch dieser Wolkenkratzer wurde von Kohn Petersen Fox entworfen. Er erhebt sich im Stadtbezirk Futian, der zur Sonderwirtschaftszone gehört. Die Eröffnung erfolgte im Jahr 2017. Interessant ist, dass das Ping An International Finance Center von den hier aufgelisteten Gebäuden die größte Nutzungsfläche aufweist. Nur der 325 Meter hohe Azabudai Hills Mori JP Tower in Tokio übertrifft sie noch.

Im obersten Stockwerk befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen schönen Blick über die südchinesische Küste gewährt. Besitzer des elegant wirkenden Bauwerks ist ein Finanzdienstleister. Besucher finden hier neben Büroflächen ein Hotel. Ein Einkaufszentrum für gehobene Ansprüche und ein Konferenzzentrum runden das Angebot ab. Insgesamt weist der Turm 115 überirdische Etagen auf.


Platz 4: Makkah Royal Clock Tower in Mekka, Saudi-Arabien (601 Meter)

Uhrentürme haben im Orient eine lange Tradition, in Mekka steht seit 2012 der höchste. Beim Makkah Royal Clock Tower handelt es sich um eine Hochhausgruppe, aus welcher der Uhrenturm herausragt. Das Gebäudeensemble steht direkt neben der wichtigsten heiligen Stätte des Islam, der großen Moschee. Für den Bau ließ das saudische Königshaus die osmanische Festung Ajyad samt Burgberg dem Erdboden gleichmachen. Dies führte zu scharfen internationalen Protesten, besonders von der türkischen Regierung.

Der Entwurf des Gebäudes stammt vom Büro Dar al-Handasah Shair & Partners, dessen Hauptsitz in Beirut liegt. Markant ist die riesige Uhr im oberen Bereich des Turms. Mit 43 mal 43 Metern verfügt sie über die größten Ziffernblätter der Welt. Zudem gilt sie als höchster architektonischer Zeitmesser der Erde. Die Steuerung der Zeiger erfolgt über eine Atomuhr. Auf den zehn Etagen hinter den Ziffernblättern befindet sich ein Museum, in dem der begehbare Himmelsglobus die Hauptattraktion ist. Der Hauptzweck des Gebäudes ist die Beherbergung der vielen Pilger während der Hadsch. Bis zu 30.000 Menschen können hier übernachten.


Platz 3: Shanghai Tower, China (632 Meter)

Das höchste Gebäude der Volksrepublik verfügt über 128 Stockwerke und steht im Stadtteil Pudong. Für das Design des in sich verdreht wirkenden Turms zeichnet das US-Architekturbüro Gensler verantwortlich. Von der weltweit höchsten Aussichtsplattform in einem Wolkenkratzer genießen die Besucher das einzigartige Panorama der Metropole. Sie befindet sich in der 121. Etage auf einer Höhe von 562 Metern. Neben Büroflächen beherbergt das Hochhaus Ausstellungsbereiche und ein Luxushotel. Der Tower Teil eines Ensembles aus drei Wolkenkratzern, zu dem auch der Jin Mao Tower und das Shanghai World Financial Center gehören.

Um eine große Nachhaltigkeit zu erreichen, setzen die Architekten auf eine verdreht wirkende Fassadenstruktur. Sie fängt das Regenwasser auf, das in der Klimaanlage und der Heizung Verwendung findet. Den Wind nutzten entsprechende Turbinen für die Stromerzeugung. Das verwendete Doppelwandsystem soll zusätzlich Energie einsparen. Es ist für Gebäude dieser Größe einzigartig.

In der 120. Etage öffnete 2021 das J Hotel Shanghai Tower, das seither als höchstgelegenes Luxushotel der Welt gilt. Ferner ermöglichen neun Innenzonen ein weitreichendes Angebot für die Besucher, darunter ein Atrium mit Gärten, Cafés und Restaurants. Auch Flächen für den Einzelhandel sowie mehrere Kultureinrichtungen sind vorhanden.


Platz 2: Merdeka 118 in Kuala Lumpur, Malaysia (679 Meter)

Die moderne Attraktion der Hauptstadt des südostasiatischen Landes waren vor 2023 die Petronas Twin Towers. Nun wurden sie vom zweithöchsten Wolkenkratzer der Welt abgelöst. Das Design stammt vom australischen Architekturbüro Fender Katsalidis. Die Dachhöhe beträgt nur 519 Meter, an die sich eine 160 Meter lange Antennenspitze anschließt. Weil diese zur Gebäudestruktur gehört, wird sie mitgemessen und schiebt das Hochhaus auf Platz zwei unter den Wolkenkratzern. Merdeka bedeutet in der malaysischen Sprache Unabhängigkeit, während die 118 auf die Zahl der Etagen hinweist. Der Turm steht in der Nähe des Unabhängigkeitsstadions.

Am Gebäude fällt die rautenförmige Glasfassade auf, welche die Vielfalt Malaysias symbolisieren soll. Zudem wollten die Architekten an die ausgestreckte Hand von Tunku Abdul Rahman erinnern, der am 31. August 1957 die Unabhängigkeit des Landes ausrief. Nachts leuchten am Bauwerk 8,4 Kilometer lange LED-Lichtstreifen. Das am 10. Januar 2024 eingeweihte Haus erreichte zahlreiche Höchsteinstufungen bei Nachhaltigkeitszertifizierungen. Wer den herrlichen Ausblick vom Skydeck in der 115. und 116. Etage genießen möchte, muss sich noch gedulden. Die Eröffnung soll im vierten Quartal 2024 erfolgen.

Zu den Mietern gehört das Hotel Park Hyatt, dass im kommenden Jahr die ersten Gäste begrüßen möchte. Die Zimmer befinden sich in der 100. bis 112. Etage. Zwei Stockwerke darüber genießen die Gäste eines Luxus-Restaurants das Essen und den Ausblick. Ferner besitzt der Turm mehrere Bürozonen. In Malaysia ist der Bau umstritten, weil die Kosten durch ein staatliches Unternehmen getragen wurden. Nicht wenige Einheimische halten das Prestigeobjekt für überflüssig und die Verschwendung von Steuergeldern.


Platz 1: Burj Khalifa in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate (828 Meter)

Der Wolkenkratzer hat einige Superlative zu bieten. Zu den Rekorden gehören das höchste nutzbare Stockwerk und die meisten Etagen. Das vom Chicagoer Architekturbüro Skidmore, Owings and Merril erbaute Gebäude wurde am 4. Januar 2010 eröffnet und wurde seither durch keinen Neubau übertroffen. Inmitten der Downtown verfügt der Turm über eine attraktive Umgebung Wohnkomplexe, Einkaufsmöglichkeiten, Büros, Freizeiteinrichtungen und einem beliebten Wasserspiel.


Die Aussichtsplattform erstreckt sich über die 124. und 125. Etage. Den Weg vom Erdgeschoss nach oben bewältigen die beiden Aufzüge in 60 Sekunden. In der 148. Etage eröffnet sich in 555 Metern Höhe ein weiterer wundervoller Panoramablick. Die höchste bewohnte Etage ist die 163. Darüber türmen sich noch 26 Stockwerke auf, in denen die umfangreiche Gebäudetechnik verstaut ist. Interessant aus deutscher Sicht ist, dass für den Bau auch recycelte Stahlträger aus dem abgerissenen Berliner Palast der Republik zum Einsatz kamen.

Im Gegensatz zu anderen Wolkenkratzern verzichteten die Statiker des Burj Khalifas auf Schwingungstilger. Bei Wind schwingt die Spitze bis zu 1,5 Meter. Das immense Gewicht des Bauwerkes verteilt sich auf rund 850 Betonpfähle, die bis zu 70 Meter in den Boden reichen. Sie entlasten den Fundamentsockel. Eigentlich sollte der Turm das damals höchste Gebäude, den Taipei 101, lediglich um wenige Meter überragen. Nach dem Guss des Fundaments stellte sich jedoch heraus, dass die Tragkraft größer als ursprünglich angenommen war. Die endgültige Höhe hielten die Architekten lange geheim.

Eigentlich sollte das Hochhaus den Namen „Burj Dubai“ tragen. Die Herrscherfamilie des Emirats wollte die gut 1,5 Milliarden US-Dollar für den Bau ohne Darlehen stemmen. Als 2009 die Finanzkrise ausbrach, ging dem Monarchen jedoch das Geld aus. Unterstützung bekam er vom Herrscher aus Abu Dhabi, Scheich Chalifa bin Zayed al Nahyan. Ihm zu Ehren wurde der Turm in Burj Khalifa umbenannt. Neben Büros sind im Gebäude Apartments und ein Hotel untergebracht. Im unteren Bereich empfangen Boutiquen ihre Kunden. Ein Dinieren bei bester Aussicht ermöglichen die Sky Lobby und das Restaurant @tmosphere in der 122. und 123. Etage.


Tag des Wolkenkratzers


Dieser Artikel entstand zum Tag des Wolkenkratzers, der alljährlich am 3. September begangen wird. Wahrscheinlich geht die Terminierung auf den Geburtstag des US-Architekten Louis Sullivan zurück. Der 1856 in Boston geborene Mann gilt als einer der Pioniere im Hochhaus-Bau.


Wird es zukünftig noch höhere Bauwerke geben?


Architekten sollen bereits entsprechende Pläne in den Schubladen haben. Experten halten eine Höhe von 1.500 bis 2.000 Meter für technisch machbar.

Titelbild: Image by Olga Ozik from Pixabay

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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