Dax: Gewinnmitnahmen nach Rekordhoch
Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt präsentiert sich besser als die aktuellen Daten. Der Dax markierte am Morgen ein neues Allzeithoch, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Ein Auslöser waren schwache US-Daten.
Wenig Optimismus im verarbeitenden Gewerbe
Schon gestern zeigten die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone, dass die Industrie eher pessimistisch in die Zukunft schaut. In Deutschland erreichte der Index 42,4 Punkte. Dies lag zwar knapp über der Prognose, aber unter dem Wert aus dem August (43,2). Es ist der dritte Rückgang in Folge. In der Eurozone präsentierte sich der Einkaufsmanagerindex mit 45,8 Punkten etwas besser, blieb jedoch ebenfalls deutlich unter der Wachstumsschwelle 50.
Freundlicher zeigte sich der Caixin-Index aus China, der für das verarbeitende Gewerbe mit 50,4 Punkten ein Wachstum signalisiert. In Australien sanken im zweiten Quartal die Brutto-Unternehmensgewinne um 5,3 und die Stellenangebote um 2,1 Prozent.
Der Dax nahm davon gestern keine Notiz und agierte knapp unter der 19.000-Punkte-Marke. Diese verfehlte er am Morgen knapp. 18.998 heißt der neue Höchststand. Getrieben wird der Markt von der Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung in den USA. Die Fed trifft sich am 18. September zur nächsten Sitzung. Die Zinsen könnten dann um weitere 25 Basispunkte sinken. Weitere wichtige Impulse erwarten die Marktteilnehmer vom ISM Dienstleistungsindex am Donnerstag und vom Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Verarbeitendes Gewerbe in den USA auf Schrumpfkurs
Der ISM Einkaufsmanagerindex aus den Vereinigten Staaten enttäuscht mit 47,2 Punkten. Das verarbeitende Gewerbe ist seit März vom Wachstumskurs abgekommen. Immerhin stieg die Stimmung bei den Managern im Vergleich zum August (46,8) leicht. Eine besondere Schwäche zeigt sich bei den Neuaufträgen. Die Komponente fällt um fast drei Punkte auf 44,6.
Nachdem die US-Märkte am Montag feiertagsbedingt geschlossen waren, begannen sie heute mit deutlichen Verlusten. Möglicherweise testet der S&P 500 das Tief der letzten Woche bei 5.547. Die Händler argumentierten, dass der ISM einen robusten Arbeitsmarkt und steigende Preise signalisiert. Dies dämpft die Zinsfantasien der Anleger. Die weitere Entwicklung des Marktes dürfte sich in den kommenden Tagen entscheiden.
Einzelwerte: Auto-, Banken und Rohstoffwerte im Minus
Dass Programme zur Kostenreduktion an den Märkten nicht immer gut ankommen, zeigt Volkswagen. Die Wolfsburger wollen durch eine Restrukturierung und einen Personalabbau eine bessere Wettbewerbsfähigkeit erreichen. Die Anleger sehen in den Maßnahmen eine schwache Entwicklung der Kernmarke VW. Zudem erwarten sie hohe Kosten für die Umstrukturierung. Auch andere deutsche Autobauer aus dem Dax verloren heute deutlich.
ThyssenKrupp kommt nicht zur Ruhe. Heute drückte der europäische Trend die Aktie ins Minus. Hinzu kommt, dass der Konzern aus dem Stoxx-600 fliegt. Die Aktie verliert fast vier Prozent. Allgemein gerieten Rohstoff- und Minenwerte unter Druck, was die Skepsis für eine Erholung der Industrie unterstreicht.
Die Aktien von Banken handelten leichter, weil sinkende Zinsen bei der Europäischen Zentralbank geringere Margen für die Geldhäuser bedeuten. Zuletzt deuteten die Inflationsdaten in der Eurozone auf Zinssenkungen in.
Dax: Europas Dienstleistungssektor im Fokus
Am Mittwoch erscheinen in der Eurozone die Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe. Die USA melden die Auftragseingänge und die JOLTS Stellenangebote. Ferner veröffentlicht die Bank of Canada ihre geldpolitischen Entscheidungen. Die Marktteilnehmer erwarten eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent. Die Termine im Überblick:
02:30 Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Japan
03:30 BIP Australien
03:45 Caixin Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen China
09:55 Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Deutschland
10:00 Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Eurozone
10:30 Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Großbritannien
14:30 Handelsbilanz USA und Kanada
15:45 Zinsentscheidung der Bank of Canada
16:00 JOLTS offene Stellen USA
16:30 Pressekonferenz der Bank of Canada
Am Donnerstag stehen diese Highlights im Börsenkalender:
08:00 Industrieaufträge Deutschland
11:00 Einzelhandelsumsätze Eurozone
14:15 ADP Arbeitsmarktbericht USA
16:00 ISM Dienstleistungsindex USA
17:00 Rohöl-Lagerbestände USA
Am Freitag stehen dann die Arbeitsmarktdaten aus den USA im Fokus:
08:00 Industrieproduktion und Handelsbilanz Deutschland
11:00 BIP Eurozone
14:30 Non Farm Payrolls – Arbeitsmarktdaten USA
14:30 Arbeitsmarktdaten Kanada
16:00 Ivey Einkaufsmanagerindex Kanada
Am Samstag, 5 Uhr, veröffentlicht die Statistikbehörde in China die Handelsbilanz.
Titelbild: Gerd Altmann from Pixabay
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