Zum Tag der Parks – die schönsten Nationalparks Europas

Tag der Parks - Plitvicer Seen - Foto: Annamartha / Pixelio

Europa feiert heute seine Parks, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt und zu unserer Erholung leisten.

Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks dienen der Erholung von uns Menschen. Dabei vergessen wir manchmal, dass diese Parks einen umfassenderen Zweck erfüllen. 

115 Jahre Parks für den Naturschutz  

Ziel der Regierungen ist es, die natürlichen Lebensräume vor dem übermäßigen Eingriff durch die Menschen zu schützen. Die ersten geschützten Gebiete wurden am 24. Mai 1909 in Schweden ausgewiesen. Der heutige „Tag der Parks“ erinnert an diese Premiere. Heute existieren in Europa unzählige Schutzgebiete. Allein das Netz „Natura 2000“ umfasst mehr als 27.000 Naturschutzgebiete, die sich über den gesamten Kontinent erstrecken.

Zudem verfügt Europa über rund 300 Nationalparks, die meisten liegen in Russland (51). Es folgen Finnland mit 39 und Schweden mit 30 derartigen Parks. In Deutschland existieren 16 dieser Gebiete. Dieser Artikel stellt einige der schönsten Nationalparks vor.

Nationalpark Plitvicer See in Kroatien

Das 300 Hektar große Gebiet gilt als der älteste Nationalpark Südosteuropas. Der Park liegt im hügligen Karst Mittelkroatien und wurde schon 1949 unter einen besonderen Schutz gestellt. Seine atemberaubende Schönheit verdankt er den rund 90 Wasserfällen sowie den zahlreichen, kaskadenartig angeordneten Seen. 

Neben dem landschaftlichen Reiz des Parks werden Naturfreunde auch von der artenreichen Pflanzen- und Tierwelt angezogen, von denen einige nur hier vorkommen. 75 Pflanzenarten gelten als endemisch. Bemerkenswert sind die an einen Urwald erinnernden Buchen- und Tannenwälder sowie 55 verschiedene Orchideenarten. Zu den hier lebenden seltenen Tierarten gehört der Braunbär.

Der Nationalpark ist über die Autobahn A1 zwischen Zagreb und Split leicht erreichbar. Seit 1979 steht er auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Der Besuch ist teuer, aber lohnt sich auf jeden Fall. Die Eintrittskarten kosten für Erwachsene je nach Saison zwischen zehn und 40 Euro.

Der schönste unter Montenegros Parks: der Skadarsee

Er ist der größte Süßwassersee auf dem Balkan. Zu den Naturschätzen gehören die rund 250 Vogelarten, die Naturfreunde hier beobachten können. Unter Schutz steht der montenegrinische Teil, zu dem eine üppige Ufervegetation gehört. Es existieren seit längerem Pläne, den albanischen Teil in den Nationalpark zu integrieren. Auf einigen Inseln stehen geheimnisvolle Klöster, die sich mit einem Kanu besuchen lassen. Am Ufer lohnt sich der Besuch der historischen Fischerdörfer. Eine Fahrradtour ermöglicht es, die reizvolle Natur in vollen Zügen zu genießen.

Zu einem Besuch des Sees gehört auf jeden Fall die Einkehr in einem der traditionellen Restaurants, in dem geräucherter Bleichfisch oder getrockneter Karpfen serviert werden.  Ein Glas lokaler Wein rundet das Mahl ab. Ein Besuch des Parks verbindet auf wundervolle Art den Genuss einer atemberaubenden Natur mit dem Erlebnis über Jahrhunderte gewachsener Traditionen.

Der Eintritt in den Park kostet fünf Euro. Er ist von den Adriaorten Budva und Bar leicht erreichbar.

Der bemerkenswerteste unter den sächsischen Parks

Sachsen verfügt über zahlreiche Parks, von denen viele von den Fürsten und Königen der Region angelegt wurden. Der „Baumeister“ des Nationalparks Sächsische Schweiz war die Natur höchstpersönlich. Die bizarre Felswelt gehört zweifellos zu den schönsten Orten Deutschlands. Das Elbsandsteingebirge erstreckt sich entlang des Oberen Elbtals, südlich von Dresden. Die Landeshauptstadt ist ein vorzüglicher Ausgangsort für einen Ausflug, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie dem Bus, der S-Bahn oder der Sächsischen Dampfschifffahrt direkt ins Naturparadies führt. 

Zu den berühmtesten Orten in der Sächsischen Schweiz gehören der Kurort Rathen mit der Bastei und der Felsenbühne sowie die Festung Königstein.  Ebenfalls besuchenswert ist der Kurort Bad Schandau, in dem ein Nationalparkzentrum über das Gebiet informiert. Es ist täglich von neun bis 17 Uhr geöffnet. Die Schrammsteine und die Obere Schleuse bei Hinterhermsdorf sind zwei weitere Ziele, die einen Besuch lohnen. 

Die Sächsische Schweiz ist als interessantes Klettergebiet bekannt und verfügt über eine bemerkenswerte Artenvielfalt. Im Nationalpark leben 13 Käferarten, die zu den Urwaldreliktarten zählen. In der Felswelt brüten Schwarzstörche, Uhus und Wanderfalken. Zudem sind hier mehrere Fledermausarten heimisch. Im Park gedeihen seltene Pilzarten sowie zahlreiche Pflanzen, die sonst nur in Skandinavien zu finden sind. Dazu zählen die Schwarze Krähenbeere, das Zweiblütige Veilchen und der Stengelumfassende Knotenfuß. Im Nationalpark wird kein Eintrittsentgelt erhoben.

Nationalpark Bayerischer Wald

Dieses Naturschutzgebiet liegt in Ostbayern und grenzt an die Tschechische Republik. Es verfügt über ein ausgezeichnetes Wegnetz, das entspannte Wanderungen und Radtouren durch die Natur ermöglicht.  Das Dach des Parks ist der Große Arber dessen Gipfel in 1.455 Metern Höhe eine herrliche Aussicht gewährt. In der kalten Jahreszeit lädt der Berg zum Wintersport ein. Die Wege durch das waldreiche Gebiet führen entlang von plätschernden Bächen und kristallklaren Bergseen.

Wildniscamps, Baumwipfelpfade und Wildgehege sorgen für den ausgezeichneten Ruf des Parks als Familienparadies.  Dank mehrerer barrierearmer Wege sind auch die ganz kleinen Besucher willkommen. Weitere Freizeitmöglichkeiten bieten sich auf der anderen Seite der deutsch-tschechischen Grenze. Hier erstreckt sich mit dem Nationalpark Sumava ein weiteres Naturidyll. Der Bayerische Wald beherbergt die größte Waldlandschaft Europas und den einzigen Urwald Deutschlands. 

Der schönste der mediterranen Parks: Gargano

Gargano ist der Sporn des italienischen Stiefels. Die Halbinsel gehört zu Apulien und ragt in die Adria hinein. Berühmt ist sie für ihre ausgedehnten Buchen- und Pinienwälder. Wunderschöne Wanderwege führen entlang der Klippen der Steilküste und eröffnen herrliche Ausblicke auf das in der Sonne glitzernde Meer. Die Adria lässt sich am Strand Spiaggia di Vignanotica genießen. Er ist von beeindruckenden Kalkfelsen eingerahmt. 

Die Region kann auf eine lange Siedlungsgeschichte verweisen, die bis in die Zeit der Römer zurückreicht. Bei einem Besuch der mittelalterlichen Städtchen solltest Du unbedingt eines der typischen Lokale aufsuchen, um die Aromen der mediterranen Küche zu genießen. Neben Fisch und Meeresfrüchten servieren die Gastgeber Oliven, Käse, lokale Fleisch- und Wurstprodukte sowie frisches Obst und Gemüse. 

Zu den faszinierendsten Ausflugszielen gehören die Meereshöhlen, die sich in den Kalkstein gespült haben. Boote bringen Dich zu diesen Naturwundern, die im Laufe vieler Jahrtausende entstanden sind. Vor der Nordküste der Halbinsel Gargano recken sich fünf kleine Inseln aus dem Meer. Die Gewässer um die  Isole Tremiti beherbergen eine einzigartige Unterwasserwelt, die 1989 zum Meeresschutzgebiet erklärt wurde.  Einen Besuch ist zudem die kleine Stadt Alberobello wert, in der die berühmten Trullo-Häuser zu finden sind. 

Große Auswahl, um den Tag des Parks zu feiern 

Europa bietet ein abwechslungsreiches Angebot, um den Tag des Parks zu feiern. Jedes Land hat seine eigenen Naturparadiese, die einen hohen Erholungsfaktor garantieren und zugleich die unvergleichlichen Landschaften unseres Kontinents erhalten. 

Titelbild: Plitvicer Seen – Foto: Annamartha / Pixelio

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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