
Patagonien: Verheerende Waldbrände in argentinischer Ferienregion

In Patagonien herrscht aktuell Sommer und damit die Jahreszeit, in der hier viele Menschen ihre Ferien verbringen. Im Nationalpark Nahuel Huapi ist die Stimmung leider getrübt. Seit Ende letzten Jahres wüten hier verheerende Waldbrände. Ein Ende ist nicht absehbar.
Tausende Hektar Wald in Patagonien abgebrannt
Es mutet grotesk an: Ausgerechnet im wasserreichen Norden Patagonien wüten nun schon seit sieben Wochen Waldbrände. Sie brachen im Süden aus und fraßen sich dann durch die im Sommer trockenen Wälder. Im Süden der Provinz Rio Negro mussten deshalb bereits Evakuierungen vorgenommen werden. Starke Windböen erschweren die Löscharbeiten der Feuerwehr, die inzwischen einige Brände nicht mehr unter Kontrolle hat.
Argentinische Medien berichten davon, dass bereits über 25.000 Hektar Wald den Flammen zum Opfer gefallen sind. Auch der Nationalpark Lanín ist betroffen. Derzeit bedrohen die Brände die Ortschaften El Bolsón und Epuyén. Die Behörden haben mit Evakuierungen begonnen. Die Geretteten berichten, dass sich die Flammen rasant ausbreiten. Bisher kam bei den Bränden ein 80-jähriger Mann ums Leben, mehr als 100 Häuser wurden zerstört.
Regierung Milei lässt die Menschen in Patagonien allein
Dass die Brände bisher nicht unter Kontrolle sind, liegt nicht zuletzt an der mangelnden Unterstützung durch die Zentralregierung. Im Zuge der Haushaltssanierung kürzte Buenos Aires seine Mittel für den Brandschutz deutlich. Zwei Löschflugzeuge, ein Hubschrauber und 30 Feuerwehrleute wurden zur Unterstützung der verzweifelt gegen die Flammen kämpfenden Menschen im Katastrophengebiet entsendet.
Naturschützer rechnen mit verheerenden Auswirkungen auf die Pflanzen und Tiere in den Naturschutzgebieten. Damit stehen der vom Tourismus abhängigen Region schwere Zeiten bevor. Tourismusexperten vor Ort rechnen mit einem deutlichen Rückgang der Gäste.
Traumhafte Landschaft für Wassertouristen
Der Nahuel-Huapi-Nationalpark war in der Vergangenheit wegen seiner zahlreichen Seen und Flüsse bei Kanufahrern und Anglern sehr beliebt. Umgeben sind die Gewässer von beeindruckenden Bergen und tiefen Tälern. Die Landschaft wurde von verschiedenen erdgeschichtlichen Epochen geformt, weshalb sie ein spannendes Forschungsfeld für Geologen ist.
Im Park leben seltene Tiere wie der Huillín. Die zu den Fischottern zählende Art ist nur in Patagonien endemisch. Mit dem Huemul, einem Hirsch, lebt eine weitere vom Aussterben bedrohte Tierart im Katastrophengebiet. 60 Prozent der Fläche sind mit Andenwald bedeckt. In einigen Gebieten wächst auch ein Regenwald. Im Kontrast dazu besteht der westliche Teil des Parks aus einer Steppe.
Teilschließungen der Nationalparks
Argentinische Medien berichten, dass Teile der betroffenen Nationalparks aktuell nicht zugänglich sind. Es wird wohl viele Jahre dauern, bis sich die Natur wieder erholt hat. Aktuell hoffen die Menschen in den Brandregionen jedoch auf Hilfe. Aus Buenos Aires wird wohl keine kommen, aber vielleicht regnet es ja bald.
Titelbild: Image by u_dma2m3wd0l from Pixabay
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.
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