Malta liegt hoch in der Gunst der Taucher
Die Insel Malta wurde bereits am Anfang des Jahres als bestes Reiseziel für Taucher ausgezeichnet. Jetzt folgte ein weiterer Preis.
Ein Paradies für Höhlentaucher
Die Insel Malta bietet zahlreiche spannende Tauchspots. Besonders beliebt sind die Meereshöhlen und Wracks, die sich vor der Küste entdecken lassen. Das Scuba Diving Magazine kürte Malta kürzlich als weltbestes Reiseziel für Höhlen-, Kavernen- und Grottentauchen. Dies ergab eine Umfrage unter mehr als 100.000 Lesern des vom PADI Diving Clubs herausgegebenen Magazins.
Eines der beliebtesten Reiseziele auf Malta: die Blaue Grotte
Während in vielen Destinationen das Höhlentauchen etwas Erfahrung erfordert, kommen auf Malta auch Einsteiger auf ihre Kosten. Am bekanntesten ist die Blaue Grotte, die aus mehreren Höhlen besteht. Spektakulär sind die verschiedenen Blautöne, die das auf dem weißen Meeresboden reflektierende Sonnenlicht erzeugt. Verschiedene Anbieter organisieren Bootstouren zur Besichtigung der Höhlen. Das klare Wasser bietet ideale Bedingungen zum Tauchen. Die spektakulären Lichteffekte sorgen für einzigartige Unterwasserfotos.
Lokale Tauchanbieter organisieren Ausflüge, die einen Tauchgang am Wrack der Um El Faroud beinhalten. Der Tanker ging 1998 vor der Küste Maltas unter. Heute ist er das Zuhause zahlreicher Meereslebewesen, darunter:
- Barben
- Riffbarsche
- Barakudas
- Tintenfische
Übrigens: Auch wenn es einige Bootsführer behaupten, gibt es hier keine Korallen. Die orangefarbenen Farbflecken rühren von einer Algenart her.
Wundervolles Farbenspiel auf Gozo
Die Mittelmeerinsel ist ein spektakuläres Reiseziel zum Tauchen. Ein weiterer Hotspot ist das Blue Hole, zu dem die Inland Sea gehört. Der Tauchort befindet sich auf der Nachbarinsel Gozo, in der Nähe des Ferienortes San Lawrenz. An der Dwejra Inland Sea befinden sich ein Anbieter für Bootsausflüge und ein Tauchzentrum. Das Gewässer war einst eine Lagune, die durch eine hohe Klippe vom Meer abgetrennt war. Inzwischen gibt es aufgrund der Kräfte des Wassers einen Durchbruch, durch den ein etwa 90 Meter langer Tunnel entstand.
Neben den Booten nutzen auch die Taucher diese Passage. Dabei sinken sie von fünf auf bis zu 26 Meter Tiefe. Spektakulär sind die geologischen Formationen unter Wasser und das Farbenspiel der Schwämme. Nach dem Durchschwimmen des Tunnels öffnet sich die Welt des Mittelmeers mit prächtigen Fischschwärmen.
Weitere schöne Meereshöhlen auf Maltas Nachbarinsel
Im Norden der Insel Gozo warten drei weitere Meereshöhlen auf ihre Entdeckung. Die Kathedralenhöhle befindet sich am östlichen Ausgang der Bucht von Għasri. Neben dem fantastischen Lichtspiel überzeugt sie durch einen Felsendom, in dem Taucher auftauchen und ein fantastisches Panorama genießen können.
Nur eine Bucht weiter östlich befindet sich die Billinghurst Cave (Reqqa Point). Ein Tauchgang in den etwa 50 Meter langen Tunnel erfordert einige Erfahrung. Die Höhle weist einige Kurven auf, wodurch Anfänger schnell die Orientierung verlieren können. Am Ende der Strecke besteht eine Möglichkeit, aufzutauchen.
Reqqa Point liegt nicht weit von der Billinghurst Cave am nördlichsten Punkt von Gozo. Sehenswert ist das vielfältige Unterwasserleben. In den Spalten und Rissen suchen Zackenbarsche, Kraken und Drachenköpfe Schutz. In der Höhle treffen Taucher auf einen Schornstein und die sehenswerte Garnelenhöhle.
Weitere Meereshöhlen auf Malta und Comino
Auch die Hauptinsel Malta ist teilweise unterhöhlt. Għar Lapsi an der Südküste ist ein Ort, der Anfängern Freude bereitet. Zum Ort gehört eine gute Infrastruktur mit mehreren Restaurants. Ebenfalls sehr beliebt ist die Coral Lagoon im Norden der Insel Malta. Der Einstieg in die halboffene Höhle erfolgt durch ein Loch in der Decke. Vorher lohnt sich ein Blick auf die andere Seite, wo sich die Insel Comino aus dem Wasser reckt.
Auf der kleinsten Insel bieten die Santa Maria Caves ein einzigartiges Erlebnis. Es handelt sich um ein System aus mehreren Höhlen, das mehrere Eingänge besitzt. Dies sorgt für hervorragende Lichtverhältnisse beim Tauchen. Felsformationen, Bögen und Tunnel bilden eine einzigartige Kulisse, um die vielfältige, farbenprächtige Unterwasserwelt zu entdecken.
Wracktauchen auch für Einsteiger
Vor der Küste Maltas liegen zahlreiche Schiffswracks, die teilweise auch für Anfänger gut erreichbar sind. Die Um El Faroud habe ich schon erwählt. Das auseinandergebrochene Schiff liegt in etwa 15 bis 36 Metern Tiefe und erfordert Erfahrung. Einfacher erreichbar ist die HMS Maori, die in der St.-Elmo-Bay vor der Küste der Hauptstadt Valletta liegt. Der Bug des Wracks des ehemaligen britischen Zerstörers liegt in etwa zwölf Metern Tiefe und ist heute die Heimat vieler Meeresbewohner. Das Heck liegt deutlich tiefer und ist nur für erfahrene Taucher mit einer entsprechenden Ausrüstung erreichbar.
Weniger erfahrene Taucher können auch nach Ċirkewwa reisen. In dieser Bucht wurde 2007 das Patrouillenboot P29 als künstliches Riff versenkt. Es liegt in etwa 12 Metern Tiefe. Vor der Versenkung wurden große Öffnungen geschaffen, die einen einfachen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Wenige Meter entfernt liegt das Wrack der Rozi, das kleiner ist und in tieferem Wasser liegt.
Auch vor der Küste Gozos gibt es einige interessante Wracks, die als künstliche Riffs versenkt wurden. Spektakulär ist die MV Karwela, die vor Xatt l-Ahmar in rund 40 Metern Tiefe liegt. Insbesondere wegen einer schönen Treppe ist das ehemalige Fährschiff bei Unterwasserfotografen sehr beliebt. In der Umgebung warten weitere Wracks auf die Entdeckung.
Eine Reise nach Malta lohnt sich für Taucher auf jeden Fall.
Titelbild: Hajo Steinsträßer / Pixelio
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.



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