Reisehinweise aus dem Auswärtigen Amt
Aus dem Auswärtigen Amt kamen in dieser Woche einige wichtige Reisehinweise. Einer betrifft ein deutsches Nachbarland. Aus meiner Sicht sind drei Nachrichten besonders relevant.
Hepatitis A in der Tschechischen Republik
In der Tschechischen Republik tritt seit Anfang des Jahres vermehrt Hepatitis A auf. Besonders betroffen ist laut dem Auswärtigen Amt die Hauptstadt Prag. Weitere betroffene Gebiete sind Karlsbad, Mittelböhmen und Mähren-Schlesien. Medienberichten zufolge handelt es sich um den größten Ausbruch der Infektion seit 36 Jahren. Die Behörden registrierten besonders in den ersten Monaten hunderte Fälle und leider auch einige Erkrankungen mit Todesfolge.
Als Ursache vermuten Gesundheitsexperten eine mangelnde Hygiene. Besonders betroffen sollen Obdachlose sein, aber auch Touristen sind gefährdet. Die Mitarbeiter des Auswärtigen Amts raten deshalb, auf grundlegende Hygienemaßnahmen zu achten. Besonders wichtig ist hier die Handhygiene. Gegen die Infektion mit Hepatitis A hilft zudem eine Impfung. Zu den Maßnahmen der Eindämmung der Infektionen stellt die tschechische Regierung der Bevölkerung zusätzliche Impfdosen zur Verfügung. Zudem werden öffentliche Einrichtungen (etwa Verkehrsmittel) verstärkt desinfiziert.
Beamte im Auswärtigen Amt: schwierige Kommunikation in Russland
Das Riesenreich im Osten Europas ist aktuell für uns kaum erreichbar, denn Flüge aus der EU existieren nicht. Zudem raten die Diplomaten im Auswärtigen Amt dringend von Reisen nach Russland ab. Eine Reisewarnung existiert für die Regionen an der Grenze zur Ukraine. Zudem sind Reisende von willkürlichen Festnahmen bedroht. Ich kenne Leute, die unbehelligt durch das Land gereist sind. Wer sich jedoch einmal im Internet kritisch über das Land geäußert hat, sollte möglicherweise auf eine Reise verzichten. Das gilt nicht nur für Russland, denn auch andere Länder ermitteln gegen Touristen. Ein Beispiel sind die USA.
Relativ neu sind die Beschränkungen für SIM-Karten. Die aus dem Ausland nach Russland verbracht werden. Diese sollen laut russischen Behörden in den ersten 24 Stunden nach der Einreise blockiert werden. Ähnlich gehen die Russen laut dem Auswärtigen Amt vor, wenn eine SIM-Karte mindestens 72 Stunden inaktiv war. Durch die Maßnahme soll eine missbräuchliche Nutzung, etwa die Navigation von Drohnen, verhindert werden. Die Beamten in Berlin vermuten, dass die Nutzung ausländischer SIM-Karten dauerhaft eingeschränkt werden könnte.
Der Kauf russischer SIMs erweist sich ebenfalls als schwierig, weil zukünftig ein Identifizierungsprozess erforderlich ist. Darin wird eine russische Sozialversicherungsnummer verlangt. Der Prozess wird von der russischen Plattform GosUslugi durchgeführt und beinhaltet ferner eine biometrische Identifikation. Zur Lösung des Problems rät das Auswärtige Amt, einen Roaming-Vertrag mit dem deutschen Mobilfunkanbieter abzuschließen oder auf eine Travel-eSIM zurückzugreifen.
Reisen nach Äthiopien sind nicht sicher
Für Reisen nach Äthiopien besteht im Auswärtigen Amt eine Teilreisewarnung. Sie betrifft die Bundesstaaten Amhara, Benishangul-Gumuz, Gambela, Oromia (außer die Route zwischen Addis Abeba und Hawassa), Somali und den Westen der Region Tigray. Vor der Nutzung der Straße Addis Abeba – Hawassa warnen die Diplomaten zwar nicht, raten aber von einer Fahrt ab. Von einem Besuch aller anderen Regionen rät die deutsche Behörde ab. Eine Ausnahme bildet die Hauptstadt.
Weitere Reisewarnungen bestehen für den Staat South Ethiopia und Sidama. Die South West Ethiopian People’s Region ist ebenfalls betroffen. Hier brach zudem eine Marburg-Virus-Infektion aus. Unbestätigten Berichten zufolge soll sich die Krankheit bis in die Nachbarregionen ausgebreitet haben. Auf vermeidbare Reisen sollte verzichtet werden. Vor Ort sollte ein Kontakt mit Erkrankten und Verdachtsfällen vermieden werden. Der Kontakt mit Tieren und der Verzehr von Wildfleisch erhöhen das Infektionsrisiko ebenfalls. Bei Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Blutungen rät das Auswärtige Amt, einen Arzt aufzusuchen.
Die Regierung des Landes im Nordosten Afrikas kann außerhalb des Großraums Addis Abeba nicht für Sicherheit sorgen. Immer wieder treten gewaltsame Proteste und bewaffnete Konflikte zwischen unterschiedlichen Ethnien und politischen Strömungen auf. Auch religiöse Massenveranstaltungen arteten in letzter Zeit immer wieder in Gewalt aus.
Weitere Kurzmeldungen aus dem Auswärtigen Amt
In Guinea-Bissau ereignete sich gestern offenbar ein Putsch. Reisende vor Ort sollten einen sicheren Ort aufsuchen und sich an die Anweisungen der Sicherheitskräfte halten.
Zu einem großen Datendiebstahl kam es in Somalia. Cyberkriminelle erbeuteten etwa 35.000 Datensätze aus dem erst im September eingeführten E-Visa-System. Die somalischen Behörden wollen Betroffene direkt kontaktieren. Aufgrund der weiterhin geltenden Reisewarnung für Somalia, sollte die Zahl betroffener Europäer überschaubar sein.
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.



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