Harz: Waldbrandgefahr hat Auswirkungen auf Urlauber

Brockenbahn im Harz - Bild: Erich Westendarp / pixelio.de

Der Frühling ist die Jahreszeit, in der wir das frische Grün genießen. Zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehören Wanderungen durch den Wald, etwa im Harz. Aktuell sind diese Naturoasen jedoch stark gefährdet. Die hohe Waldbrandgefahr hat auch Auswirkungen auf Urlauber.

Die Naturidylle täuscht

Endlich ist der Winter vorbei und es zieht uns hinaus in die Natur. Das frische Grün, die bunten Blüten und die wärmenden Sonnenstrahlen wecken die Lebensgeister in uns. In diesen Momenten denken wir nicht daran, dass unser Wald auf der Intensivstation liegt.  Wer mit offenen Augen und Ohren durch den Harz geht, wird die Spuren des Klimawandels erkennen. 

Besonders betroffen sind die Fichten, die einst gepflanzt wurden, weil sie schnell wachsen. Sie kommen jedoch mit der Trockenheit am wenigsten klar. Seit 2018 hat der Nationalpark Harz mehr als 11.000 Hektar Fichtenwald verloren. Etwa 90 Prozent des einstigen Bestandes sind bereits abgestorben

Neues Leben entsteht im Harz

Inzwischen herrscht unter den Forstexperten weitgehend Einigkeit darüber, dass Monokulturen kein gutes Waldmanagement darstellen. Eine Wanderung durch das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands zeigt jedoch auch, wie die Natur neues Leben ermöglicht. Wo einst die Fichten emporragten, haben sich Gräser, Sträucher und Stauden ausgebreitet. 

Die Förster schließen die Lücken mit Laubbäumen. Sie sind die Grundlage für die Entwicklung eines früher in unseren Breiten typischen Mischwaldes. Aktuell deutet nichts auf eine Apokalypse im Harz hin. Die Natur sorgt dafür, dass wir diese Oase der Erholung noch lange genießen können. Allerdings benötigt sie dafür unsere Hilfe.

Behutsam mit dem Wald umgehen

Der April 2025 war (mal wieder) der trockenste April seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Besonders betroffen war Norddeutschland, darunter der Harz. Die Waldbrandgefahr ist bereits jetzt extrem hoch. Erst am vergangenen Sonntag meldete die Feuerwehr einen Brand im Oberharz, dem rund zwei Hektar Wald zum Opfer fielen.  Der zuständige Kreisbrandmeister äußerte sich im MDR besorgt über die bevorstehende Waldbrandsaison. Bis zum Wochenende zählte die Feuerwehr in diesem Jahr bereits 25 Waldbrände im Harz.

Der Wald steht also auch in diesem Jahr unter einem starken Stress. Wir alle können dazu beitragen, diesen Naturschatz zu erhalten. Bleibt auf den ausgewiesenen Wegen und respektiert die Anweisungen der Behörden. Sie möchten Euch keine Freiheiten nehmen, sondern Gefahren abwenden. Gerade im Oberharz ist es häufig windig, was die unkontrollierte Ausbreitung von Bränden begünstigt. 

Die Brockenbahn brummt aktuell

Im Harz herrscht aktuell die Waldbrandstufe 4. Deshalb ist das Rauchen im Wald ebenso verboten wie der Umgang mit sonstigen offenen Feuern. Es herrscht zudem ein Campingverbot außerhalb der offiziellen Plätze, auf denen es ebenfalls Einschränkungen geben kann. Logisch sollte es unabhängig von der Waldbrandgefahr sein, dass Wanderer keinen Müll in der Landschaft entsorgen. 

Leider hat die Lage im Harz auch Konsequenzen für das touristische Angebot. So ist aktuell das Fauchen der Dampfloks der Brockenbahn nicht zu hören. Sie bleiben aktuell im Depot, damit sich während der Fahrt kein Funkenflug entwickeln kann. Er könnte einen verheerenden Waldbrand auslösen. Stattdessen quälen sich Dieselloks brummend den Brocken hinauf. Da die Harzer Schmalspurbahnen davon nicht genug besitzen, wird der Fahrplan auf den Brocken ausgedünnt.

Titelbild: Erich Westendarp  / pixelio.de

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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