Zölle in den USA sorgen weiterhin für Unsicherheit

Zölle bresenaktuell nicht

Zurückhaltend zeigt sich aktuell die Börse. Nach der Korrektur im Vorfeld des großen Verfalls am vergangenen Freitag versucht der Dax, wieder Kurs auf die 23.000-Punkte-Marke zu nehmen. In den vergangenen Wochen zeigte sich der Markt recht volatil. Ein Grund dafür dürfte das Verwirrspiel Donald Trumps um die Zölle sein.

US-Politik um Zölle sorgen nicht nur im Ausland für Verunsicherung

Welche Zölle führen die USA ein und wie stark belasten sie die Wirtschaft? Diese Frage lässt sich aktuell schwer einschätzen. Noch schlimmer als die Einführung dieser Handelshemmnisse dürfte die von Donald Trump gezeigte Wankelmütigkeit sein. Zölle, die gerade erst eingeführt wurden, werden genauso schnell wieder abgeschafft oder auf einen späteren Termin verschoben. 

Auch für US-Unternehmen dürfte dieser Zickzackkurs schwer planbar sein. Daher wundert es nicht, dass der vorläufige Wert des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA unter die Wachstumsgrenze 50 fiel. Viele Firmenchefs sehen die Lage ihrer Unternehmen eher pessimistisch. Inzwischen meinte Trump, er könne sich eine Pause bei der Erhebung neuer Zölle vorstellen. 

Keine Abkehr von Zöllen

Wer hinter den gestrigen Aussagen des US-Präsidenten eine Abkehr von der bisherigen Politik sieht, hat eine andere Aussage verpasst. Trump drohte Ländern, die Öl und Gas aus Venezuela importieren, Strafzölle in Höhe von 25 Prozent an. Diese kämen zu den bereits bestehenden Tarifen hinzu. Betroffen wäre unter anderem China. Der Hang Seng in Hongkong gab an den vergangenen zwei Handelstagen leicht nach. 

Für die Unternehmen in der EU drohen weiterhin Zölle auf Autos. Trotzdem legten heute auch die Aktien der Automobilbranche deutlich zu. Der Höhenflug des DAX lässt sich durch die Wirtschaftsdaten eher nicht erklären. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg zwar leicht auf 48,3 Punkten, blieb jedoch unter der Wachstumsstelle 50. Viel Zuversicht hat das Schuldenpaket der designierten schwarz-roten Koalition offenbar nicht geschaffen.

ifo-Geschäftsklimaindex steigt

Dies zeigt auch der ifo-Geschäftsklimaindex, der im März von 85,3 auf 86,7 Punkte stieg. Trotzdem bleibt er weiterhin deutlich unter der 100. Besorgniserregend ist, dass der Pessimismus nun schon über drei Jahre anhält. Immerhin registriert das ifo-Institut einen gestiegenen Optimismus. Gleichzeitig sank jedoch der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe leicht.

Spannend dürfte heute noch die Veröffentlichung des CB-Verbrauchervertrauens in den USA sein. Aus den Vereinigten Staaten berichten die Beobachter, dass die Preise aufgrund der Zölle anziehen. Dies sollte sich im Verbrauchervertrauen für den März bemerkbar machen. Die Analysten rechnen mit einem Absturz von 98,3 auf 94,2 Punkte. Die Marktbeobachter haben also bereits viel Pessimismus eingepreist. 

Blick auf die Charts

Der DAX schüttelte die schwachen Vorgaben aus Asien schnell ab und legte deutlich zu. Möglicherweise spielt dafür eine positive Gewinnprognose für die Halbleiterindustrie eine Rolle, die heute Bernstein veröffentlichte. Bayer konnte die gestrigen Verluste fast kompensieren. Ein US-Gericht verurteilte den Konzern zu einer Entschädigung von 2,1 Milliarden. Es sah es als erwiesen an, dass der Kläger durch Glyphosat an Krebs erkrankte. Der DAX konnte die Unterstützung bei 22.745 Punkten verteidigen und könnte sich nun wieder über der 23.000 etablieren.

Dax, Stundenchart

Der S&P 500 agiert mit angezogener Handbremse, hat aber wahrscheinlich mit dem gestrigen Sprung über die 5.722 die Bodenbildung abgeschlossen. Ein neues Ziel könnte die 5.865 sein.

S&P 500, Stundenchart

Gold handelt stabil über der 3.000. Der Ichimoku signalisiert den Bullen jedoch Vorsicht.

Bitcoin scheiterte zunächst am Widerstand 88.800.

Ausblick

Morgen werden in den USA die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter veröffentlicht. Am Freitag stehen der deutsche Arbeitsmarkt, die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone und der PCE-Preisindex in den USA im Fokus. Auch die Konsumstimmung der Uni Michigan ist am Freitag ein Ereignis, das Händler im Blick behalten sollten. Zudem bleibt die Unsicherheit um mögliche Zölle bestehen.

Titelbild von Nicholas Cappello auf Unsplash

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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