
Gewaltsame Demonstrationen in Indonesien: Das sollten Urlauber wissen

In Indonesien gibt es seit einigen Tagen Proteste gegen die Regierung des Landes. Wie wirkt sich das auf Touristen aus?
Abgeordnetenzulage brachte das Fass zum Überlaufen
Indonesien ist ein Land mit großen sozialen Unterschieden. Zwar gelten nach den Erhebungen der indonesischen Statistikbehörde nur 8,47 Prozent der Einwohner als arm, die Realität sieht jedoch anders aus. Besonders prekär ist die akute Wohnungsnot. Viele Indonesier können sich von ihren geringen Löhnen kaum noch angemessenen Wohnraum leisten.
Politiker genehmigen sich auch im asiatischen Land hohe Gehälter. Ihren Wohlstand zeigen sie in den sozialen Medien, was nicht wenige der einfachen Indonesier als Hohn empfinden. Jetzt beschloss das Parlament eine Wohnzulage, die etwa das Zehnfache des Mindestlohns in Indonesien ausmacht. Gleichzeitig kündigte die Regierung Kürzungen im Straßenbau, in der Bildung und im Gesundheitswesen an. Dies sorgte in der Bevölkerung für Empörung.
Zur Eskalation sorgt der Einsatz der Polizei gegen die Demonstranten. In Jakarta wurde während eines Protests ein 21-jähriger Motorradfahrer von einem Polizeiauto überfahren. Inzwischen geht laut AFP auch Gewalt von den Demonstranten aus. So haben sie in Süd-Sulawesi das Parlamentsgebäude angezündet und sollen in Makassa einen angeblichen Geheimdienstoffizier zu Tode geprügelt haben. Am Sonntag kam es zu einem Angriff auf das Privathaus der Finanzministerin. Auslöser soll ein Video sein, in dem sie die Lehrer als Belastung für den Staat bezeichnet hat. Inzwischen wurde bekannt, dass das Video mit KI erstellt wurde.
Aufgeheizte Stimmung in Indonesien: Das sagt das Außenministerium
Das Auswärtige Amt hat aufgrund der Situation in Indonesien seine Sicherheitshinweise konkretisiert. Reisende sollten sich besonders in den größeren Städten von Menschenansammlungen fernhalten. Zudem ist es empfehlenswert, sich jederzeit über die Situationen zu informieren. Das Auswärtige Amt rät, Innenstädte und Orte in der Nähe von Polizeistationen zu meiden. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte solltest Du unbedingt befolgen.
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in fünf Provinzen auf der Insel Neuguinea. Für alle anderen Regionen Indonesiens liegt keine Reisewarnung vor. Eine kostenlose Stornierung von bereits gebuchten Flügen und Hotels ist demzufolge nicht möglich.
Die Lage in Indonesiens Ferienregionen
Die Proteste beschränken sich aktuell auf die großen Städte. Wer sich in Indonesien aufhält oder in den kommenden Tagen in das Land reist, sollte diese Orte nach Möglichkeit meiden. Auch auf der beliebten Ferieninsel Bali gab es in den vergangenen Tagen Proteste. Sie beschränkten sich jedoch auf die Inselhauptstadt Denpasar. Besonders den Bereich um das Parlament und das Polizeipräsidium solltest Du meiden.
Der Vorsitzende des Verbandes der indonesischen Reisebüros (Asita), I Putu Winstra, erklärte in der „Balipost“, dass die Lage auf Bali vergleichsweise günstig sei. Er appellierte an seine Landsleute, die Lage zu beruhigen. Bali habe genügend Probleme und könne sich eine Touristen abschreckende Situation nicht leisten. Das zeigt: Auch auf Bali brodelt es in der Bevölkerung.
Titelbild: KI-generiert.
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.
Kommentar veröffentlichen