Ruhiger Wochenauftakt an den Börsen

Ruhe an den Börsen – Bild: Elfi Früh from Pixabay

Die USA haben am Sonntag erwartungsgemäß Atomanlagen im Iran bombardiert. Die Börsen sehen dieses Ereignis gelassen.  

Moderate Reaktion an den Börsen

Einige Analytiker machten sich nach dem Angriff Israels auf den Iran Sorgen über einen Eintritt der USA in den Krieg. Aus meiner Sicht war schon am Freitag klar, dass die US-Army Angriffe auf die Atomanlagen fliegen wird. Damit war auch absehbar, dass die Märkte darauf kaum reagieren werden. Auch die Marktteilnehmer dürften mit den Militärschlägen gerechnet haben. Die Verhandlungsbemühungen von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten dagegen eher einen symbolischen Charakter. 

Der Iran ist für eine starke Reaktion wahrscheinlich militärisch zu schwach. Das heißt jedoch nicht, dass der Iran keinen Gegenschlag ausführen wird. Ich glaube jedoch nicht, dass der Iran die Straße von Hormus für eine längere Zeit blockieren kann. Das dürften die USA verhindern. Kurzfristige Kämpfe in der Region könnten jedoch für Volatilität an den Börsen sorgen. Ich vermute jedoch, dass der Iran keine Provokation riskiert und eher terroristische Aktionen plant. Das ist nicht weniger dramatisch für die betroffenen Menschen, aber wird die Märkte erfahrungsgemäß kaum beeinflussen.

Dollar und Rohöl ziehen an den Börsen kurzzeitig leicht an 

Die Börsen zeigten die typischen Bewegungen nach einem Kriegseintritt der USA. Allerdings waren die Ausschläge sehr gering.  Zudem waren die Reaktionen an den Börsen nicht nachhaltig. EUR/USD begann den Handel mit einem leichten Gap, das jedoch am Morgen bereits wieder geschlossen wurde. Die Tendenz ist eher neutral zu bewerten. Aktuell gibt das Paar wieder etwas nach. Unter dem Support 1,1445 dürfte bei 1,1375 weitere Unterstützung warten. Die Bullen finden bei 1,1545 und 1,1630 Widerstand.

Die Börsen zeigten die typischen Bewegungen nach einem Kriegseintritt der USA. Allerdings waren die Ausschläge sehr gering.  Zudem waren die Reaktionen an den Börsen nicht nachhaltig. EUR/USD begann den Handel mit einem leichten Gap, das jedoch am Morgen bereits wieder geschlossen wurde. Die Tendenz ist eher neutral zu bewerten. Aktuell gibt das Paar wieder etwas nach. Unter dem Support 1,1445 dürfte bei 1,1375 weitere Unterstützung warten. Die Bullen finden bei 1,1545 und 1,1630 Widerstand.

EUR/USD – Stundenchart

Rohöl zeigte einen kurzen Ausschlag nach oben, ehe schnell Gewinnmitnahmen eintraten. Nun befindet sich der Kurs wieder auf dem Niveau vom Freitag. Dies bestätigt meine Vermutung, dass die Militäraktion an den Börsen keinen großen Schrecken verursacht hat. Der Ichimoku des Stundencharts dreht gerade wieder in den bearishen Bereich. Der Tenkan (blau) kreuzt den Kijun (orange) nach unten.

Rohöl, WTI – Stundenchart

Erfreuliche Daten aus Japan und Australien stützen die Börsen

Die Aktienmärkte starten stabil in die neue Handelswoche. Ein Grund sind die recht guten Einkaufsmanagerindizes aus Japan und Australien. Auch die deutschen Manager sind etwas optimistischer als von den Analysten erwartet. Die Wachstumsschwelle 50 verpassten jedoch sowohl das Dienstleistungswesen als auch das verarbeitende Gewerbe. 

Der DAX startete mit einem minimalen Abschlag in die Woche, konnte diesen jedoch schnell kompensieren. Ob nach der Korrektur der vergangenen Woche wirklich eine Stabilisierung eintritt, ist jedoch unsicher. Ein nochmaliger Test der 23.000 ist nicht auszuschießen, auf der Oberseite wird es über 23.675 für die Bullen freundlicher.

DAX – Stundenchart

Im Dailychart zeigt der Ichimoku ebenfalls ein unentschlossenes Bild. Der Tenkan liegt aktuell unter dem Kijun und mahnt damit zur Vorsicht. Insgesamt konnte die Korrektur der letzten Woche die insgesamt freundliche Stimmung an den Börsen jedoch nur in geringem Maße eintrüben. Die Wolke ist weiterhin sehr dick und signalisiert eine solide Unterstützung.

DAX – Dailychart

Der S&P 500 findet bei 5.920 einen stabilen Support. Im Stundenchart signalisieren Tenkan und Kijun ein mögliches Kaufsignal. Allerdings wartet bei 6.000 Punkten ein wichtiger Widerstand.

S&P 500 – Stundenchart

Keine Flucht in sichere Häfen an den Börsen

Dass die Börsen aktuell nicht sonderlich besorgt sind, zeigt ein Blick auf die sicheren Häfen. Gold kämpft weiterhin mit dem Support bei 3.345 Dollar. Trotzdem bleibt das übergeordnete Bild bullish, wie der Dailychart zeigt.  

Gold – Dailychart

Die Zinsen der US-Staatsanleihen legten leicht zu, was auf eine geringe Nachfrage hindeutet. Insgesamt passt dies gut in die Einschätzung, dass an den Börsen keine Panik herrscht. Der Abwärtstrend könnte signalisieren, dass die Märkte auf eine Zinssenkung hoffen.

10-jährige Staatsanleihe USA – Stundenchart

Die Bitcoins korrigierten in der vergangenen Woche leicht. Unter 99.000 US-Dollar könnten sich die Gewinnmitnahmen bis 88.850 Dollar ausweiten.  Das aktuelle Chartbild könnte auf eine volatile Seitwärtsbewegung hindeuten. Die Range würde ich zwischen 76.000 und 110.000 Dollar sehen.

Bitcoin – Dailychart

Im Weeklychart sieht der Ichimoku leicht überkauft aus, was zumindest den Test der 88.850 rechtfertigen würde. 

Bitcoin – Weeklychart

Zinssenkung in den USA?

Mit Freude nahmen die Marktteilnehmer an den Börsen Äußerungen des Fed-Gouverneurs Christopher  Waller auf, der sich für eine Zinssenkung aussprach. Sie sollte schon bei der kommenden Sitzung des FOMC im Juli beschlossen werden. Die Pressekonferenz in der letzten Woche klang da noch verhaltener. Fed-Chairman Jerome Powell zeigte sich eher skeptisch, dass die Zinsen schnell sinken. Neue Erkenntnisse könnte die Anhörung Powells im US-Kongress bringen, die für diese Woche geplant ist.

Auch der schwache Philly-Fed-Herstellungsindex wurde positiv umgedeutet. Schließlich könnte eine lahmende Wirtschaft die Fed zu stimulierenden Maßnahmen bewegen. Ob diese Hoffnung aufgeht, bleibt ungewiss. Jerome Powell betonte zuletzt, dass die Auswirkungen der Handelszölle auf die Inflation ein großer Unsicherheitsfaktor seien.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China bewegt die Börsen immer noch

Zwar gab es zwischen beiden Ländern offenbar positive erste Gespräche, der Handelskonflikt ist jedoch nicht beigelegt. Gerüchten zufolge wollen die USA die Ausfuhr von Anlagen zur Chipherstellung nach China weiter beschränken. Dies hatte vor dem Wochenende die Chipwerte an den Börsen unter Druck gebracht.

Weitere Daten seit meinem Artikel vom Donnerstag im Kurzüberblick: Die britischen Einzelhandelsumsätze sanken im Mai um 2,7 Prozent und damit viel stärker als erwartet (-0,5 %). Auch in Kanada deuten sinkende Einzelhandelsumsätze auf eine Unsicherheit unter den Verbrauchern hin. 

Diese Termine haben die Börsen in dieser Woche zu verarbeiten: 

Montag

15:00 Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde
15:45 Einkaufsmanagerindizes USA (vorläufig)
16:00 Verkäufe bestehender Häuser USA

Dienstag

10:00 ifo-Geschäftsklimaindex Deutschland
14:30 Verbraucherpreisindex Kanada
14:30 US-Leistungsbilanz
15:00 Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde
16:00 CB Verbrauchervertrauen USA

Mittwoch

00:45 Handelsbilanz Neuseeland
16:00 Fed-Chairman Jerome Powell sagt vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses aus.
16:00 Neubauverkäufe USA

Donnerstag

08:00 GfK-Konsumklima Deutschland
14:30 Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter USA
14:30 US-BIP Q1 (endgültig)
16:00 schwebende Hausverkäufe
20:30 Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde

Freitag

11:00 Wirtschaftsstimmung Eurozone
14:30 PCE Kernrate Preisindex USA
14:30 persönliche Einkommen und Ausgaben USA
14:30 BIP Kanada
16:00 Verbraucherstimmung Uni Michigan (endgültig)

Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar.

Titelbild: Elfi Früh from Pixabay

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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