Paris: Louvre wiedereröffnet

Paris: Louvre wiedereröffnet

Eines der wohl berühmtesten Museen der Welt empfängt wieder seine Gäste. Die Apollo-Galerie des Louvre bleibt jedoch geschlossen.

Nach dem spektakulären Raub der Kronjuwelen öffnete der Louvre heute wieder seine Pforten für die Besucher. 

Apollo-Galerie bleibt weiterhin geschlossen

Drei Tage nach dem spektakulären Raubüberfall können sich die Besucher wieder an den unschätzbaren Sammlungen erfreuen. Die Ursprünge der wohl bemerkenswertesten Kunstsammlung der Welt gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. In königlichen Besitz geriet sie unter Franz I., der nach dem Tod von Leonardo da Vinci dessen Werk erwarb. Darunter befand sich auch das Bild der Mona Lisa, die heute zu den wertvollsten Bildern im Louvre gehört.

Ursprünglich bewahrten die französischen Könige die Sammlung im Schloss Fontainebleau auf, ehe sie nach der Französischen Revolution im Jahr 1793 erstmals im Louvre der Öffentlichkeit präsentiert wurde. In der Folgezeit „beschaffte“ Napoleon Bonaparte auf seinen Feldzügen weitere wertvolle Kunstobjekte, die allerdings nach seiner Niederlage bei Waterloo an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wurden.

Die Sammlung umfasst heute etwa 380.000 Werke, von denen jedoch nur ein knappes Zehntel ausgestellt werden. Zu den wichtigsten Abteilungen zählen die griechischen und römischen Antikensammlungen und die italienische Renaissancemalerei. In weiteren Ausstellungen stehen die flämische und französische Malerei im Vordergrund. In der Apollo-Galerie befinden sich die französischen Kronjuwelen. Nach dem spektakulären Raub vom Sonntag bleibt diese Abteilung zunächst geschlossen.

Nicht nur der Louvre vom Kunstraub betroffen

Spektakuläre Raubüberfälle gibt es in berühmten Museen immer wieder. Zuletzt füllte ein Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden die Schlagzeilen. Ungewöhnlich war, dass die Räuber im Louvre am helllichten Tag während der Öffnungszeiten einbrachen. Offenbar waren sie gut vorbereitet und wussten, was sie suchten. Das aufmerksame Museumspersonal konnte die Diebe innerhalb von vier Minuten in die Flucht schlagen.

Die französische Kulturministerin Rachida Dati schätzte ein, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Louvre funktioniert hätten. Angesichts eines Schadens von geschätzten 88 Millionen Euro ist dies eine merkwürdige Einschätzung. Derweil verdichtet sich der Eindruck, dass Frankreichs Kunstschätze nicht besonders sicher sind, denn es gab in den vergangenen Tagen weitere Raubüberfälle auf Museen.

Nur einen Tag nach dem Einbruch in den Louvre stahlen Diebe im Maison des Lumières Denis Diderot im Norden Frankreichs etwa 2.000 Gold- und Silbermünzen. Die Ermittler waren von der Fachkenntnis der Verbrecher überrascht. Sie konzentrierten sich auf besonders wertvolle, seltene Stücke. Schon vorher gingen Limoges drei wertvolle chinesische Objekte aus Porzellan verloren. Das Musée Jacques-Chirac in Sarran beklagte kürzlich den Verlust zahlreicher Uhren und Schmuckstücke, die der ehemalige Staatspräsident Jacques Chirac einst während seiner Auslandsreisen geschenkt bekam. Die Besonderheit hier: Die Diebe kamen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Es wundert also nicht, dass in Frankreich hitzige Debatten über die Sicherheit der nationalen Kunstschätze stattfinden.

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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