
Montenegro im Herbst: Naturparadies abseits des Massentourismus

Montenegro ist vielen Deutschen als Ferienziel in den Sommerferien bekannt. Weltruf hat die Bucht von Kotor. Sie wird häufig als „schönster Fjord südlich von Skandinavien“ bezeichnet. Das Land hat jedoch mehr als Strand und Meer zu bieten.
Herrliche Bergregion
Das Profil von Montenegro steigt von der Küste her stark an. Im Landesinneren erheben sich zahlreiche Gebirge, deren atemberaubende Landschaften zu ausgedehnten Wanderungen einladen. Lohnenswert ist etwa der Besuch des Mrtvica Canyons, der über die Europastraße 80 von der Hauptstadt Podgorica leicht erreichbar ist. Die Wanderung führt durch eine beeindruckende Schlucht, die von hohen Felswänden gesäumt ist. Am Wegesrand plätschert der Fluss Mrtvica ins Tal.
Die Wanderung beginnt in der Ortschaft Međuriječje und führt an der historischen Dinilo-Brücke vorbei. Erbaut hat sie der Fürst Danilo (zu Deutsch Daniel) in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie war lange die einzige Verbindung zwischen Međuriječje und den umliegenden Orten. Die Schlucht ist etwa zehn Kilometer lang und führt zum Kloster Kostrikovaca. Auf dem Weg kommst Du an der kleinen Siedlung Mrtvo Duboko vorbei. Von hier ist es nicht weit bis zum Kloster. Die Mönche bieten den Wanderern gern eine Erfrischung an.
Aktivurlaub im Norden von Montenegro
Zu den reizvollsten Regionen abseits der Küste gehört der Nationalpark Durmitor. Von Podgorica führt die E761 zunächst nach Nikšić, der zweitgrößten Stadt des Landes. Die Fahrt führt nach Norden, wo in Jasenovo Polje eine Straße Richtung Šavnik abgeht. Von hier ist es nicht mehr weit bis Žabljak, das im Zentrum des Durmitor-Nationalparks liegt. Die höchstgelegene Stadt von Montenegro ist der Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen. Im Winter lockt das Skigebiet Savin Kuk.
Durch den Nationalpark führen wunderbare Wanderwege, die atemberaubende Panoramen eröffnen. Ein Ziel könnte der Schwarze See (Crno Jezero) sein. Auf dem Rundweg um das Gewässer laden Aussichtspunkte und Bänke zu einer Pause ein und lassen die Blicke über den Gletschersee wandern. Am See bietet ein Restaurant die Gelegenheit zur Stärkung.
Deutlich anstrengender ist der Aufstieg auf den Berg Bobotov Kuk. Vom mit 2.522 Metern dritthöchsten Gipfel genießt Du ein fantastisches Panorama. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Tour zum Tara Canyon, auf deren Stromschnellen Raftingtouren angeboten werden. Eindrucksvoll erhebt sich über dem Tal die elegant geschwungene Đurđevića-Brücke. Die Tara-Schlucht ist der zweittiefste Canyon der Welt. Der Besuch des Durmitor-Nationalparks kostet 5 Euro Eintritt pro Tag. Die Bezahlung erfolgt am Eingang und muss in bar beglichen werden. Montenegro verwendet den Euro als Landeswährung.
Wellnessferien in Montenegro
Im Herbst planen viele Menschen einen Wellnessurlaub. Montenegro verweist auf eine lange Tradition auf diesem Gebiet. Die beliebteste Wellnessregion des Landes sind die benachbarten Orte Herceg Növi und Igalo. Ihre herrliche Lage und der wohltuende Heilschlamm sind über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Den guten Ruf der Region begründet das Institut „Simo Milošević“, das 70 verschiedene Therapien anbietet. Für Entspannung pur sorgen auch die zahlreichen guten Hotels, die häufig nur wenige Schritte vom Meer entfernt stehen.
Geheimtipp Montenegro
Dem reizvollen Balkanland ist bisher der Massentourismus erspart geblieben. Wer entspannte Ferien verbringen möchte, wird dieses Land mögen. Die Anreise erfolgt idealerweise über die Flughäfen Tivat (bei Kotor) und Podgorica. Die Hauptstraßen sind gut ausgebaut. In den Bergen müssen Reisende die durch viele Kurven geringere Geschwindigkeit einplanen. Eine Autobahn gibt es noch nicht. Die Strecke Smokovac – Mateševo soll aber bald in Betrieb genommen werden.
Natürlich sollte das UNESCO-Welterbe Kotor während einer Reise durch Montenegro nicht fehlen. Die Hauptstadt Podgorica und der Skutarisee sind ebenfalls einen Besuch wert.
Titelbild: Milena Mijatovic, CC BY-SA 2.0 – Wikimedia
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.
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