Catania: Prachtvolle Bauten zwischen Ätna und Mittelmeerstrand 

Catania - Bild: Taras Lazer from Pixabay

Catania liegt zwischen einer wundervollen Landschaft am Fuße des Vulkans Ätna und dem Mittelmeer. Die Stadt an der Ostküste der Insel Sizilien empfängt ihre Besucher mit einem beeindruckenden Ensemble aus spätbarocken Prachtbauten. Sie steht mit weiteren Orten im Val di Noto seit 2002 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Aus der Lava auferstanden

Dass Catania heute als „schwarzes Schwester des Ätna“ bezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr. 1693 begrub die Lava des Ätna die Stadt nahezu vollständig. Die Bürger waren jedoch nicht bereit, ihr Zuhause aufzugeben, und bauten die Metropole wieder auf. So entstand das barocke Stadtbild, das die Besucher heute noch bewundern.

Die Ursprünge der Kathedrale liegen bereits im 11. Jahrhundert. Nach der Zerstörung durch den Ätna erhielt sie ihre heutige barocke Fassade. Sie wurde der Schutzpatronin der Stadt, der Heiligen Agatha, geweiht. Die Kirche steht an der Piazza del Duomo und ist ein schöner Ausgangspunkt für einen Stadtspaziergang. Vorher solltest Du jedoch nicht versäumen, die prächtigen Kapellen und Altäre im Inneren des Gotteshauses zu bestaunen. Für Musikfreunde ist die Kirche ein wichtiger Ort, weil sich hier die letzte Ruhestätte des Komponisten Vincenzo Bellini befindet.

Sehenswertes in der Nähe der Kathedrale

Die Piazza del Duomo ist von sehenswerten Palazzos gesäumt. Auf der Südseite steht das Rathaus. Ein Blickfang ist der Elefantenbrunnen im Zentrum des Platzes, der als Wahrzeichen von Catania gilt. Nördlich der Kathedrale führt die Via Vittorio Emanuele II zur Chiesa della Badia di Sant’Agata. Sie verfügt über eine große Kuppel, von der Besucher bis zum Ätna blicken können. Die Kirche gehörte einst zu einem Benediktinerinnenkloster.

Durch einen Spaziergang entlang der Via Vittorio Emanuele II gelangen Besucher der Stadt auf die Piazza San Placido, an deren Westseite die gleichnamige Kirche steht. Zum Stillen des Hungers lohnt sich ein Besuch der Bäckerei Panificio San Placido, die leckere Backwaren zu einem attraktiven Preis anbietet. Über die Via Museo Biscari gelangst Du zum Palazzo Biscari der über mit wunderschönen Fresken verzierte Säle verfügt. Er gilt als bedeutendster Privatpalast von Catania und bietet heute den festlichen Rahmen für Konzerte, Empfänge und Modenschauen. Zu bestimmten Zeiten ist eine Besichtigung möglich. Die entsprechenden Zeiten entnimmst Du der Webseite des Hauses.

Shoppen und Schlemmen in Catania

Alternativ lohnt sich ein Fußweg von der Kathedrale in nördlicher Richtung. Über die Via Etnea gelangen Besucher der Stadt zur Piazza Università, auf der vier wunderschöne Bronzelaternen stehen. Gesäumt ist der Platz von Universitätsgebäuden. Auf der Nordseite beginnt die wichtigste Shoppingmeile von Catania, die Via Etnea. Hier gibt es fast alles, was das Herz begehrt.

Manchmal lohnt es sich, die Via Etnea kurz zu verlassen, etwa am Platz 4 Canti. Auf der linken Seite findest Du in der Via Antonino di Sangiuliano das Restaurant „Mad in Italy“, das Deinen Gaumen mit sizilianischen Aromen verwöhnt. Für alle, die authentisches italienisches Essen genießen wollen, ist dieses Lokal eine gute Adresse.

Antike Vergangenheit und grüne Oasen

Weiter nördlich kreuzt die Via Etnea die Piazza Stesicoro, an der sich das alte Amphitheater befindet. Die Ruinen der etwa 300 v. Chr. entstandenen Anlage wurde aus der Lava ausgegraben. Die Besichtigung der archäologischen Stätte kostet vier Euro. Von außen sieht das Theater recht unscheinbar aus, ein Abstieg in die Katakomben lohnt sich jedoch. Sie zeigen die bemerkenswerten Fähigkeiten der Erbauer.

Die Via Etnea führt weiter zum idyllischen Giardino Bellini, der einst zum Anwesen des Fürsten Ignatius Paterno-Castello di Biscari gehörte. Die im 18. Jahrhundert angelegte Anlage gilt heute als ältester Park von Catania. Sehenswert ist zudem der Botanische Garten, der sich nördlich des Giardino Bellini befindet. Bekannt ist er wegen seiner Palmen- und Sukkulentensammlung.

Bedeutende Geschichte erleben

Wer sich von der Kathedrale aus nach Westen orientiert, erreicht über die Via Emanuele II das Monumento al Cardinale Dusmet. Der Platz wird von der Kirche San Francesco d’Assisi all’Immacolata, einem schönen Palazzo und dem Geburtshaus Bellinis gesäumt. Das Museum erzählt anhand zahlreicher Erinnerungsstücke das Leben des bereits im Alter von 34 Jahren verstorbenen Komponisten. Bellini erblickte hier nicht nur das Licht der Welt, sondern lebte in diesem Haus 16 Jahre lang. Die Catanier verehren diesen großen Sohn der Stadt wie keinen anderen.

Wenige Schritte entfernt befindet sich das große römische Theater aus dem zweiten Jahrhundert. Die Sitzreihen fassten einst 7.000 Zuschauer. Das Amphitheater ist über einen recht unscheinbaren Zugang über die Via Emanuele 266 zu erreichen. Von außen ist es nicht einsehbar, weil Wohngebäude den Blick versperren. Der Eintritt kostet sechs Euro.

Die Rückseite des Theaters lässt sich über die Via Teatro Greco besichtigen. Diese Straße führt zum Kloster San Nicola, das seit dem 16. Jahrhundert an diesem Ort besteht. Das Konventsgebäude verfügt im Keller über wunderbare Fresken und Mosaikböden, die einst zu römischen Häusern gehörten. Zu den Höhepunkten zählt zudem der Kreuzgang mit seinem turmähnlichen Belvedere. Empfehlenswert ist die Buchung einer Führung.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Catania

Catania ist eine Hafenstadt, in der auch der Fischhandel zu Hause ist. Der traditionsreiche Fischmarkt befindet sich südwestlich der Piazza del Duomo. Er öffnet täglich außer sonntags von 7 bis 14 Uhr. Am Mittwoch schließt der Markt eine Stunde früher. Neben den zahllosen Fischständen findest Du hier gute Restaurants und Bars. Ein traditionelles sizilianisches Lokal ist das Scirocco Sicilian Fish Lab, das köstliche Speisen aus dem Meer in den traditionellen Papierstrohtüten verkauft.

Das imposante Castello Ursino wurde bereits im 13. Jahrhundert errichtet. Interessant ist, dass das südlich von der Kathedrale stehende Bauwerk einst am Meer stand, bevor der Ätna mit seinen Ausbrüchen das Ufer deutlich nach Osten verschob. So sind es heute bis zum Hafen einige hundert Meter Fußweg.

Der Berg, der nie zur Ruhe kommt

Der Ätna hat Catania geprägt. Die Stadt wurde auf der Lava des Feuerbergs erbaut. Er entstand vor etwa 600.000 Jahren und hat bis heute über 400 Nebenkrater geschaffen. Reisebüros in Catania bieten Ausflüge zu diesem beeindruckenden Naturphänomen an. Der Ätna gehört zu den aktivsten Vulkanen, gilt jedoch als sanfter Riese.

Im Angebot sind Wanderungen und Jeeptouren. Es ist eine Tour durch üppige Felder, vorbei an der manchmal noch nicht erkalteten Lava, hinauf über die Vegetationszone. Wanderer erblicken abwechslungsreiche Landschaften, erstaunlich große Kastanienstümpfe und Lavahöhlen. Der bequeme Aufstieg erfolgt mit der Luftseilbahn „Funivia dell’Etna“. Die Talstation befindet sich am Rifugio Giovanni Sapienza, das am Südhang Übernachtungen, Parkmöglichkeiten, Verpflegung, verschiedene Ausflüge und Outdoor-Aktivitäten anbietet.

Aus einer Höhe von 1.923 Metern fährt die Seilbahn zur Station La Montagnole, die auf 2.504 Metern Höhe liegt. Während der Fahrt genießen die Fahrgäste einen atemberaubenden Blick über die vulkanische Landschaft. An der Bergstation können sich die Besucher in einer Bar stärken. Allradbusse bringen sie bis auf 3.000 Meter Höhe. Die gesamte Tour dauert 2,5 Stunden und wird von einem vulkanologischen Führer begleitet. Sie kostet ab 50 Euro. Auf dem Ätna herrscht ein kühleres Klima. Wer warme Kleidung nicht dabei hat, kann sich in der Talstation etwas leihen.

Strände um Catania

Der Flughafen südlich der Stadt ist das Tor zu den schönen Badeorten an der Ostküste Siziliens. Auch Catania hat einige Strände. Südlich des Hafens liegt der 18 Kilometer lange Spiaggia di Catania, der im öffentlichen Bereich leider ungepflegt wirkt. Empfehlenswert ist es, mit dem Bus entlang des langen Sandbandes bis zum Lido Aurora zu fahren.

Der Strand wird von sehr aufmerksamen Rettungsschwimmern bewacht. Es gibt einen schönen Spiel- und Bolzplatz. Auch ein kleiner Wasserpark und Duschen stehen zur Verfügung. Kleine Wasserspiele runden das Erlebnis ab. Wer stattdessen lieber einen kostenlosen Teil nutzen möchte, findet ganz am südlichen Ende den am wenigsten vermüllten Strand.

Fazit

Die zweitgrößte Stadt Siziliens muss sich nicht vor der Hauptstadt Palermo verstecken.

Titelbild: Piazza del Duomo (Foto: Taras Lazer from Pixabay)

Share this content:

Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

Kommentar veröffentlichen

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner
Verified by MonsterInsights