Auf den Spuren des Barock auf Malta

Barock in Valletta

Der Barock ist eine wichtige Epoche der Kultur- und Kunstgeschichte, die bis heute zahlreiche Städte Europas prägt. Ein geschlossenes barockes Ensemble finden Interessierte auf Malta.

Die Wiege des Barock liegt in Europa

In Deutschland verbinden viele Menschen diese Epoche mit Dresden, Würzburg oder Fulda. Die sächsische Metropole wird nicht selten als „Perle des Barock“ bezeichnet. Als Vorbild galt die Opulenz in Frankreich, welche die Könige in Dresden für sich ersehnten. Insbesondere das Schloss Versailles galt als Inspiration für den sächsischen Hof. Es verkörperte den Prunk, den auch viele Fürsten in Deutschland zur Schau stellen wollten.

Der Ursprung des Barock liegt jedoch in Italien. Von Rom aus trat der Kunststil seinen Siegeszug durch Italien und später durch Europa an. Ein Juwel des römischen und sizilianischen Barock entstand auf Malta. Die Hauptstadt Valletta erstrahlt heute noch als prunkvolle Festungsstadt mit wunderschönen Palästen und Kirchen. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Spaziergang durch die Gassen lässt die Besucher voller Bewunderung auf die kunstvoll gestalteten Gebäude schauen.

Katzensprung auf die kleine Insel im Mittelmeer

Malta lässt sich von vielen Flughäfen im deutschsprachigen Raum erreichen. Für die meisten beginnt die Reise mit einer Autofahrt zum Terminal. Wer einen angenehmen Start in den Urlaub bevorzugt, sollte flughafennah parken. Die rechtzeitige Buchung garantiert kurze Wege zur Abfertigungshalle und vermeidet die Angst vor Verspätungen bei der Bahn.

Nach knapp drei Stunden erreichen die Urlauber Malta. Trotz der kleinen Fläche verfügt die Insel über gewaltige Kulturschätze. Zu den herausragenden Bauwerken gehört die St. John’s Co-Cathedral, die nicht nur durch ihre bemerkenswerte Architektur besticht. Im Inneren erwarten die Besucher zahlreiche Kunstwerke. Sie verdeutlichen, dass der Barock viel mehr als ein Baustil ist. Zu den Hauptwerken in der Kathedrale gehört das Gemälde „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ von Michelangelo Merisi da Caravaggio.

Barock als funktionaler Baustil

Häufig verbinden wir diese Kulturepoche mit dem Schönen. Beispiele sind der Dresdner Zwinger, der Petersplatz in Rom oder die Karlskirche in Wien. Weniger bekannt sind barocke Funktionsbauten, etwa Festungen. Zu ihnen gehört das Fort Manoe, das die Johanniter im 18. Jahrhundert errichten ließen. Das Bauwerk zeichnet sich durch seine besonderen Formen und die bemerkenswerte Wehrhaftigkeit aus.

Die sternförmige Anlage ermöglichte eine effiziente Verteidigung, auch wenn der Feind aus verschiedenen Richtungen angriff. Gleichzeitig weist die vom Großmeister Vilhena in Auftrag gegebene Festung reichhaltige Verzierungen auf. Seit 2001 finden umfangreiche Restaurierungsarbeiten am im Zweiten Weltkrieg mehrfach getroffenen Bauwerk statt. Fort Manoel ist deshalb nur zu besonderen Anlässen zugänglich.

Ein ganzes Festival huldigt der prunkvollen Epoche

Zum Barock gehört auch Musik. Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli sind Vertreter dieser Musik. Die Epoche gilt als die Geburtsstunde der modernen Oper und des Concerto grosso. Alljährlich im Januar veranstaltet Malta das Valletta Baroque Festival. Drei Wochen lang ertönen an exklusiven Orten Werke aus der damaligen Zeit. Konzerte finden in der St. John’s Co-Cathedral, dem Verdala Palace und dem Palazzo Parisio statt. Ein besonderes Erlebnis ist jedoch der Besuch einer Veranstaltung im Teatru Manoel, das als eine der weltweit ältesten noch bespielten Bühnen gilt. Das nächste Festival findet vom 8. bis 25. Januar 2026 statt.

Malta ist für Freunde des Barocks ein wahres Schatzkästchen.

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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