Reisesicherheit: Unruhen in Marokko, Madagaskar und Ecuador
Nicht nur in westlichen Ländern ist die Lage aktuell aufgewühlt. Auch in anderen Regionen äußert sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung in Protesten. Welche Auswirkungen hat dies auf die Reisesicherheit?
Marokko: Anfangs friedliche Proteste schlagen in Gewalt um
Seit Ende September gehen insbesondere junge Menschen in marokkanischen Städten auf die Straße, um für ein besseres Bildungs- und Gesundheitssystem zu demonstrieren. Die anfangs friedlichen Demonstrationen eskalierten zuletzt in Gewalt gegen die Polizei. Durch deren Maßnahmen starben mehrere Teilnehmer an den Protesten. Auslöser für den Unmut war der Tod einer schwangeren Frau, die in einem Krankenhaus per Kaiserschnitt entbinden wollte. Die Demonstrationen betreffen alle großen Städte. Die Ferienregionen am Atlantik sind bisher nicht Schauplatz von Demonstrationen.
Trotz der aktuellen Ereignisse beschreibt das Auswärtige Amt in Berlin die Lage als stabil. Auch die Reiseveranstalter sehen aktuell keine akute Bedrohungslage für Urlauber. Wichtig ist es, die lokalen Nachrichten zu verfolgen und sich von Menschenansammlungen fernzuhalten. Zudem sollten Reisende die Anweisungen der Polizei befolgen. Das Auswärtige Amt rät, sich vor einem Ausflug im Hotel oder beim Reiseveranstalter über die Lage zu erkundigen und besonders am Abend nicht allzu weit vom Hotel zu entfernen. Dass man sich als Gast besser nicht zu innenpolitischen Themen äußert, ist nicht nur in der aktuell etwas aufgeladenen Stimmung empfehlenswert.
Madagaskar: Reisesicherheit nicht gegeben
Auch in Madagaskar ist die Stimmung aktuell explosiv. Bei Demonstrationen kamen mehrere Teilnehmer zu Tode. Inzwischen hat der Präsident Andry Rajoelina die Regierung entlassen. Das Land steckt in einer schweren wirtschaftlichen Krise, weshalb Strom- und Wasserabschaltungen an der Tagesordnung sind. Die Proteste arteten in Plünderungen und andere Sachbeschädigungen aus. Darunter ist eine neue Seilbahn, an der mehrere Bahnhöfe in Brand gesteckt wurden.
Die Demonstranten sind meist junge Menschen, die gegen ihre Perspektivlosigkeit protestieren. Obwohl die Jugendarbeitslosigkeit offiziell nur bei 5,4 Prozent liegt (2024), beklagen sie, dass sie täglich ums Überleben kämpfen müssen. Sie demonstrieren deshalb für ein besseres Leben. Die Polizei ging mit äußerster Brutalität gegen die Protestierenden vor. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk zeigte sich schockiert über das Ausmaß der staatlichen Gewalt. In mehreren Städten gelten nächtliche Ausgangssperren. Die Reisesicherheit war in einigen Regionen schon länger nicht mehr gegeben. Das Auswärtige Amt riet von Reisen zum nördlich der Stadt Tulear gelegenen Battery Beach, ans Ufer des Tsiribihina-Flusses und zum Pic Saint-Louis ab. In diesen Gebieten ist die Kriminalitätsrate besonders hoch. Inzwischen rät die Behörde wegen der geringen Reisesicherheit generell von Aufenthalten in Madagaskar ab.
Ecuador: Ausnahmezustand in verschiedenen Regionen
Auch im südamerikanischen Land gibt es in vielen Städten Demonstrationen gegen die Politik der Regierung. Empfehlenswert ist es, Menschenansammlungen zu meiden und den Anweisungen der Polizei nachzukommen. Die Regierung reagiert auf die Proteste mit der Ausrufung des Ausnahmezustands. Er gilt für die Provinzen Bolívar, Cotopaxi, Tungurahua, Chimborazo, Quito/Pichincha, Cuenca/Azuay, Cañar, Orellana, Sucumbios und Pastaza bis zum 3. Dezember 2025. In Carchi sowie Imbabura wurde er bis auf Weiteres und in Guayas, El Oro, Los Rios, Mañabi sowie im Kanton Echeandía bis zum 5. November verlängert.
Reisende müssen mit Straßensperren und Personenkontrollen rechnen. Sie sollten den Reisepass im Original mit sich führen. Durch die Maßnahmen der Sicherheitskräfte kommt es zu erheblichen Behinderungen im Verkehr. Zudem gelten nächtliche Ausgangssperren, die regional variieren. Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Reisen nach Esmeraldas (Stadt), Guayaquil südlich der Avenida Portete de Tarquí sowie Durán ab. Auch Reisen ins Grenzgebiet zu Kolumbien sollten unterbleiben. Eine Ausnahme bildet der Grenzübergang Tulcán. Generell schränken die hohe Kriminalität und die Gewaltbereitschaft die Reisesicherheit für Touristen ein. In den Städten herrscht eine verbreitete Bandenkriminalität. Die Rivalität führt auch zu bewaffneten Kämpfen auf offener Straße. In von Touristen frequentierten Orten ist die Kleinkriminalität ein Problem. Neben Diebstählen und Raub wird auch von Sexualdelikten berichtet.
Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.



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