Washington D. C. kommt unter Bundeskontrolle – was bedeutet das für Reisende

Washington - CC0 Public Domain

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Polizei der Bundeshauptstadt Washington D. C. unter die Kontrolle des Bundes zu stellen. Zudem soll die Nationalgarde für mehr Sicherheit sorgen.

Trump möchte hohe Kriminalität in Washington D. C. reduzieren

Die Maßnahmen begründet der US-Präsident mit der hohen Kriminalität in der US-Hauptstadt. In einem Informationsblatt verweist das Weiße Haus darauf, dass es 2024 in Washington 27,54 Mordopfer auf 100.000 Einwohner gegeben habe. Dies sei mehr als in Bogotá, Mexiko-Stadt, Islamabad oder Lima.  

Die Bürgermeisterin Muriel Bowser verwies darauf, dass die Mordrate in Washington auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren gesunken sei. Laut einer Statistik des Metropolitan Police Department verringert sich die Zahl von rund 4.000 Morden im Jahr 2013 auf gut 2.000 im vergangenen Jahr. Bis zum 10. August 2025 zählte die Polizei bereits 1.581 Gewaltverbrechen. 

Trump hat die Armen als Problem ausgemacht

Donald Trump geht es jedoch um mehr. Er möchte Obdachlose aus der Stadt verbannen, weil er sie als störend für das Bild von Washington sieht. Wörtlich verkündet das Weiße Haus: „Vor den Zelten, dem Elend, dem Schmutz und der Kriminalität war sie die schönste Hauptstadt der Welt. Das wird sie bald wieder sein.“ Der Einsatz soll 30 Tage dauern. Unklar ist, wie stark die Maßnahmen in den Alltag der US-Hauptstadt eingreifen.

Medienberichten zufolge könnte Donald Trump nach Los Angeles und Washington auch in anderen von den Demokraten regierten Städten die Nationalgarde einsetzen. Im Gespräch scheint demnach Chicago zu sein. Generell hat der US-Präsident das Recht, die Nationalgarde einzusetzen, um Gefahren für die Bevölkerung abzuwenden. Pikant ist, dass Trump dieses Mittel gegen den Willen der Gouverneure und Bürgermeister einsetzt.

Wie sollen sich Touristen in Washington verhalten?

Das Ausmaß der Maßnahmen ist aktuell schwer einzuschätzen. Möglicherweise werden Touristen vom Einsatz kaum etwas mitbekommen. Dringend angeraten ist, sich von Menschenansammlungen fernzuhalten. Bereits heute gab es in Washington erste Proteste gegen den Einsatz der Nationalgarde. Es ist nicht absehbar, ob diese Demonstrationen friedlich bleiben und wie die Sicherheitskräfte auf Unruhen reagieren. 

Reisende müssen mit Beeinträchtigungen im Verkehr und beim Zugang zu Veranstaltungen rechnen. Zudem sollen sie den Anweisungen der Behörden Folge leisten. Denke immer daran, dass Du Gast in diesem Land bist und es nicht Deine Aufgabe ist, die Maßnahmen zu bewerten. Kooperation vermeidet Ärger mit den Sicherheitskräften und der Justiz.

Kriminalität in den USA hoch, Touristen selten betroffen

Gewaltverbrechen sind in den USA seit jeher ein größeres Problem als in den meisten europäischen Ländern. Ein Grund dürfte die lockere Handhabung des Waffenrechts sein. Allein 2025 wurden in den Vereinigten Staaten 8.813 Menschen durch Schusswaffen getötet. Eine Statistik über Gewalt an Touristen war leider nicht auffindbar. Überwiegend handelt es sich bei Gewalttaten jedoch um lokale Ereignisse, die zwischen US-Amerikanern entstehen. 

Reisende sind selten betroffen, weil sich die meisten Straftaten in Vierteln ereignen, in die sich kaum ein Tourist verirrt. In von Besuchern stark frequentierten Gebieten herrscht hingegen meistens eine hohe Polizeipräsenz. Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass es in den Ballungszentren zu Taschendiebstählen, Überfällen und Autoeinbrüchen kommt. Die Risiken steigen in sozialen Brennpunkten erheblich. Diese sollten Reisende insbesondere nach dem Sonnenuntergang meiden. 

Wer Opfer eines Überfalls wird, sollte auf keinen Fall Widerstand leisten. Geld, Ausweise und andere Dokumente solltest Du am besten im Hoteltresor aufbewahren. Dokumentiere alle wichtigen Papiere durch elektronische Kopien (Handy-Fotos). Dies erleichtert die Schaffung von Ersatz, wenn ein Ausweis verloren geht oder gestohlen wird. 

Bleibt abschließend zu bemerken, dass die USA trotz der markigen Worte von Donald Trump ein relativ sicheres Reiseland sind. 

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Journalismus und Reisen – meine Passion In der Schulzeit begann ich, Gedichte zu verfassen. Später interessierte mich der Journalismus, der mich zu einem regionalen Radiosender führte. Hier lernte ich, kurze, prägnante Sätze zu bilden. Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Tourismus beschäftigt. Reisekaufleute sehen nicht nur viel von der Welt. Das Gesehene muss in einen zum Reisen motivierenden Text gegossen werden. Nach der letztendlich erfolglosen Beteiligung an der Entwicklung eines Reiseportals bin ich seit 2019 freiberuflicher Autor.

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